Trump-Sohn Barron mit Spott und Häme überhäuft

"First Son" Barron Trump, 10, mit seiner Mutter Melania
CNN-Moderator nennt untergriffige Kommentare in sozialen Medien gegen Präsidentensohn "abscheulich, unmoralisch und kontraproduktiv".

Der jüngste Spross von Donald Trump wird in den sozialen Netzwerken zum Feindbild derjenigen, die seinen Vater hassen. Das Weiße Haus fordert (wieder einmal) die Privatsphäre von Präsidentenkindern ein. Doch beim erst zehnjährigen Barron fallen offensichtlich alle Hemmungen. "Das ist widerlich", meinen viele. Inzwischen dämmert sogar den größten Trump-Hassern, dass diese Aktionen nur nach hinten losgehen können.

Katie Rich, Autorin der landesweit bekanntesten Comedy-Show, der NBC-Sendung "Saturday Night Live", hatte überhaupt den Vogel abgeschossen und sich so schwer im Ton vergriffen, dass sie trotz Entschuldigung von NBC suspendiert wurde. Während der Amtseinführung von Donald Trump am Freitag twitterte sie in Anspielung auf die häufigen Schießereien an US-Schulen, dass Barron Trump der erste "Amokschütze" sein werde, der privaten Heimunterricht bekommt.

Chelsea Clinton, die einen Großteil ihrer Jugend im Weißen Haus verbracht hatte, legte daraufhin öffentlich Protest ein: "Barron Trump verdient – wie jedes andere Kind auch – die Chance, Kind zu sein", schrieb sie auf Twitter und Facebook. Chelsea bekam die Gemeinheit mancher Polit-Satiriker als Zwölfjährige mit, als man ihr eine "ungnädige Pubertät" attestierte und ihr Aussehen mit dem des Hundes im Weißen Haus verglich.

Dem für sein Alter großgewachsenen Barron Trump wurde vorgeworfen, dass er während der Amtseinführung seines Vaters desinteressiert gewirkt und gelangweilt geschaut habe, dass er schlecht erzogen und arrogant sei.

Die, die es eigentlich gar nicht wissen können, wie etwa die Bunte meinten, dass ein Kinderzimmer, dem Buben nicht genug sei. Als Beleg seiner Verwöhntheit gilt, dass er mit seinem Vater Golf spielt und dass er auch schon mit Delfinen in Florida geschwommen sei. Carolin Emcke, die deutsche Publizistin ("Gegen den Hass") und Friedenspreisträgerin 2016 des Deutschen Buchhandels, empfindet (falsches) Mitleid mit Barron und möchte ihm "eine Pflegefamilie" anbieten. Die britische Journalistin Caitlin Moran vergleicht ihn mit Joffrey, dem sadistischen König auf "Game of Thrones". Andere erfinden unglaubliche Geschichten: Barron wandere ums Weiße Haus auf der Suche nach Dingen, die er verbrennen könne. Er sei ein Vampir und werde Tiere verstümmeln. Er sei ein "Damien", der Antichrist aus dem Horrorfilm "Das Omen".

CNN-Moderator Jake Tapper ist ob dieser Gemeinheiten fassungslos: "Das zehnjährige Kind eines Politikers, den man verabscheut, zu verspotten, ist abscheulich, unmoralisch und kontraproduktiv."

Am Mittwoch meldete sich das Weiße Haus zu Wort: Es sei eine langjährige Tradition, dass die Kinder des Präsidenten abseits des politischen Rampenlichts aufwachsen dürften: "Das Weiße Haus rechnet damit, dass diese Tradition fortgeführt wird."

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