USA vs. Russland: Wettrüsten fast so wie früher

USA vs. Russland: Wettrüsten fast so wie früher
Wien ist wieder Schauplatz von Abrüstungsgesprächen, die Aussicht düster: Es wird massiv investiert.

Im Kalten Krieg, da war es vergleichsweise einfach. Ob Carter und Breschnew oder Gorbatschow und Reagan – sie hatten ein rotes Telefon, wenn es Spitz auf Knopf stand. Die beiden Präsidenten waren die einzigen wichtigen Pole in einer Welt, die mit der Angst vor dem Atomkrieg leben musste.

Heute ist die Sache deutlich komplizierter. Nach vielen Jahren, in denen die Welt endlich mit dem Abrüsten begann und die Arsenale tatsächlich schrumpften, wird jetzt allerorts aufgerüstet – und statt zweier Supermächte sind es neun Atommächte, die sich gegenseitig bedrohen. Dazu kommt, dass die Staaten mit den größten Atomarsenalen – die USA und Russland verfügen über 90 Prozent – auch noch viel Geld investieren, um ihre Atomwaffen zu modernisieren: Donald Trump sprach kürzlich von seiner neuen „Super-duper-Waffe“, und Russlands Präsident Wladimir Putin ließ per Onlineabstimmung einen Namen für sein neues Wundergerät suchen – „Sturmvogel“, eine nukleare Hyperschallwaffe mit einer Reichweite von mehr als 20.000 Kilometern, wie er sagt.

Ist das nur martialische Rhetorik oder ein Rückfall in alte Zeiten?

Leider letzteres, sagt Alexander Kmentt, Senior Visiting Research Fellow am Londoner King’s College. „Das ganze Mindset geht wieder in Richtung nukleares Wettrüsten, dieser Trend ist katastrophal.“ Ablesen kann man das an der Weltuntergangsuhr, die es seit den 1940ern gibt. Sie steht heuer auf 100 Sekunden vor 12 – erstmals. „Das ist ein nukleares Risiko, das es im ganzen Kalten Krieg nicht gegeben hat.“

Kommentare