Bericht: USA geben Kiew keine Geheimdienstinformationen mehr

US-Präsident Donald Trump legt laut Berichten der Financial Times in puncto Druck auf die Ukraine noch einmal massiv nach. Die USA stellen - so der Bericht - die Lieferung von Geheimdienstinformationen an Kiew ein.
Damit würden die ukrainischen Streitkräfte ein weiteres, massives Problem an der Front - vor allem im Donbass - haben: Die Aufklärungsergebnisse durch den ISTAR-Sensormix ermöglichten den ukrainischen Truppen, ein detailliertes Lagebild über die Positionen, Logistikrouten, Kommandoposten und potenzielle Angriffspläne der russischen Streitkräfte zu erstellen und dementsprechend zu handeln. Durch die gelieferten US-Daten können sie weitreichende Ziele erfassen und bekämpfen.
ISTAR ist ein militärisches Konzept, das verschiedene Fähigkeiten zur Informationsbeschaffung und Zielerfassung kombiniert. Der Mix besteht aus Informationsbeschaffung (Intelligence), Überwachung (Surveillance), Zielerfassung (Target Acquisition) und Aufklärung (Reconnaissance).
Dadurch wird auf dem Gefechtsfeld mithilfe von Satelliten, Soldaten, Sensoren etc. eine Vielzahl von Informationen gesammelt. Diese werden dann zur Analyse an Nachrichtendienstmitarbeiter und anschließend an den Befehlshaber und seinen Stab zur Formulierung von Gefechtsplänen weitergeleitet.
Die Informationen der USA waren bisher essenziell für die ukrainische Zielauswahl
Für die detaillierten Aufklärungsergebnisse durch die USA gibt es de facto keinen Ersatz. Kurz nach dem Bericht der Financial Times erklärte das Nachrichtenportal Bloomberg, eine Quelle aus Kiew habe versichert, dass der Bericht nicht stimme. Was nun stimmt, ist derzeit unklar.
Bei Selenskij bedankt
Grundsätzlich hatte Trump bei seiner Rede vor dem Kongress anders geklungen: Er erklärte, dass er einen freundlichen Brief von Wolodimir Selenskij erhalten habe und betonte: „Ich weiß das zu schätzen.“ Er nutzte die Gelegenheit, um sich nun selbst beim ukrainischen Präsidenten zu bedanken – nachdem er ihm kürzlich noch Undankbarkeit vorgeworfen hatte. Trump zitierte dabei aus dem Schreiben und behauptete, Selenskij habe betont, sein Team sei bereit, unter Trumps „starker Führung“ an einem dauerhaften Frieden zu arbeiten. Zudem habe Selenskij laut Trump signalisiert, dass die Ukraine jederzeit bereit sei, ein von den USA gewünschtes Rohstoffabkommen zu unterzeichnen.
Der US-Präsident hat noch ein Ass im Ärmel: Das Starlink-System von Elon Musk. Sollte der Multimilliardär diese Unterstützung für die Ukraine einstellen, führte das zu massiven Verzögerungen in der Kommunikation. Etwa zwischen Aufklärungsdrohne und Artilleriesystem.
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