US-Abgeordeter: Müssen Taiwan "bis an die Zähne" bewaffnen

US-Abgeordeter: Müssen Taiwan "bis an die Zähne" bewaffnen
Die USA sind der stärkste Verbündete der Insel, die von China massiv bedroht wird. Weil eine Invasion die Weltmärkte "komplett in Trümmern" zurücklassen würde, wird jetzt eine Aufrüstung gefordert.

Die USA und Taiwan haben ein besonders enges Verhältnis: Auch wenn Washington die Unabhängigkeit der Insel von China offiziell nicht anerkennt, sind die USA die größte Schutzmacht Taiwans - seit der Gründung 1949. Jetzt, da sich die martialischen Stimmen aus China mehren, die einen Angriff auf die abtrünnige Insel fordern, wird auch in den USa die Debatte darüber lauter, wie das verhindert werden kann.

So wurde jetzt etwa die Simulation eines chinesischen Angriffs auf Taiwan im US-Kongress gezeigt, die die dramatischen Folgen davon aufzeigen hat sollen. Das Kriegsspiel war am Mittwochabend von einem Ausschuss des Repräsentantenhauses in Zusammenarbeit mit der Denkfabrik Center for a New American Security vorgenommen worden und hat ergeben, dass es im Falle eines Krieges für die USA unmöglich sein würde, Nachschub an Taiwan zu liefern. Man befinde sich bereits im Zeitfenster "der maximalen Gefahr", sagte der Ausschussvorsitzende Mike Gallagher am Donnerstag. Einem Abgeordneten zufolge habe das die Notwendigkeit gezeigt, die Insel "bis an die Zähne" zu bewaffnen.

Weltmärkte "komplett in Trümmern"

Eine dem Ausschuss nahestehende Person Umriss für die Nachrichtenagentur Reuters die Ergebnisse der Simulation. Neben den Nachschub-Problemen und einer schnellen Erschöpfung der Vorräte an Langstreckenraketen dürfte eine chinesische Invasion demnach die Weltmärkte "komplett in Trümmern" zurücklassen. Bereits vor dem Planspiel hatte Gallagher die Einstellung der Wirtschaft zu einer etwaigen Invasion kritisiert. Sie nehme die Gefahr einer Taiwan-Krise nicht ernst genug, eine Haltung, die "an eine Vernachlässigung der treuhänderisch Pflichten" grenze, sagte der Republikaner. Die USA müssten die ausstehenden Waffenlieferungen von 19 Milliarden Dollar abschließen, gemeinsame Militärübung mit Taiwan ausbauen und die US-Streitkräfte in der Region verstärken.

China betrachtet Taiwan als aufständische Provinz und hat nie ausgeschlossen, eine Wiedervereinigung per Gewalt durchzusetzen. Nach US-Angaben hat Präsident Xi Jinping das Militär beauftragt, bis 2027 bereit für eine Invasion zu sein. Dies bedeute jedoch nicht, dass eine Entscheidung getroffen worden sei. Der Schutz Taiwans vor China ist eines der wenigen Themen, bei dem sich die sonst zerstrittenen Parteien im US-Kongress einig sind.

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