USA schossen bewaffnete Drohne über Syrien ab

Symbolfoto.
Es soll sich um eine Drohne der syrischen Regierungskräfte gehandelt haben, die zuvor Soldaten der Koalition beschoss.

Ein US-Flugzeug hat nach amerikanischen Angaben am Donnerstag eine den syrischen Regierungskräften zugeordnete Drohne abgeschossen, die zuvor Soldaten der Koalition im Süden des Landes angegriffen hatte. Das unbemannte Fluggerät sei in der Nähe einer Stellung von Koalitionskräften, die Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausbildeten, einen Angriff geflogen, hieß es in einer Mitteilung des US-Militärs.

Bereits zuvor hätten Koalitionskräfte zwei "bewaffnete Fahrzeuge" zerstört, die sich Soldaten des Bündnisses in der Deeskalationszone At Tanf genähert hätten. Es sei Ziel der Koalition, den IS zu schlagen, hieß es in der Mitteilung weiter. "Es ist nicht das Bestreben, das syrische Regime, russische oder mit ihnen verbündete Kräfte zu bekämpfen. Die an den Tag gelegten feindlichen Absichten und Aktionen nahe Koalitions-und Partnerkräften im südlichen Syrien machen uns jedoch weiter besorgt, und die Koalition wird angemessene Schutzmaßnahmen ergreifen."

17 Zivilisten bei Luftangriffen der Anti-IS-Allianz in Raqqa getötet

Bei Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition auf die syrische Jihadisten-Hochburg Raqqa sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 17 Zivilisten getötet worden. Es seien weitere Tote zu befürchten, da es zahlreiche Verletzte gebe, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Das kurdisch-arabische Bündnis SDF setzte derweil seine Großoffensive auf Raqqa fort und traf dabei auf heftige Gegenwehr von Kämpfern der Jihadistenmiliz " Islamischer Staat" (IS).

Bei den Luftangriffen in der Nacht auf Freitag sei unter anderem ein Internetcafe im westlichen Vorort Jazra getroffen worden, erklärte die Beobachtungsstelle. Die Aktivisten stützen sich auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. Bereits am Montag hatte die Beobachtungsstelle gemeldet, dass bei Luftangriffen der internationalen Militärkoalition auf Raqqa 21 Zivilisten getötet worden seien.

Die SDF-Einheiten setzten unterdessen ihren Einmarsch in die IS-Hochburg Raqqa fort. "Unsere Truppen rücken auf Meshlab vor, sie kontrollieren Teile des Viertels", sagte ein Sprecher der Bündnisses am Donnerstag. Die Einheiten lieferten sich schwere Gefechte mit IS-Kämpfern. Auch am westlichen Stadtrand dauerten die Kämpfe nach Angaben der Beobachtungsstelle an.

Die SDF-Kämpfer hatten am Dienstag mit der Unterstützung der USA eine Großoffensive zur Rückeroberung Raqqas gestartet. Sie drangen nach einem siebenmonatigen Vormarsch in die Stadt ein. Dabei werden sie von Luftangriffen der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützt. Nach Angaben der US-Regierung flogen Kampfjets der Allianz alleine am Mittwoch 22 Angriffe auf IS-Stellungen in Raqqa.

Nach Angaben von Pentagon-Sprecher Eric Pahon sind "Hunderte" US-Soldaten als Militärberater an der Offensive beteiligt. Es werde vermutet, dass sich noch bis zu 2.500 IS-Kämpfer in Raqqa aufhalten. Laut der Anti-IS-Koalition flohen bereits knapp 200.000 Menschen aus Raqqa. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge befinden sich noch immer 160.000 Zivilisten in der Stadt.

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