Trumps Raketenkuppel "Golden Dome” trifft bereits auf Widerstand Chinas

US-Präsident Donald Trump vor einer Darstellung des Golden Dome
Dass Donald Trump eine besondere Ader für den Weltraum hat, ließ der US-Präsident durch Gründung der „Space Force” bereits in seiner ersten Präsidentschaft erkennen. Jetzt geht es eine Stufe höher. Der Weltraum-Arm der US-Streitkräfte soll ab sofort unter Leitung des dort angesiedelten Generals Michael Guetlein für das bislang ehrgeizigste Militär-Projekt der US-Geschichte verantwortlich sein.
Unter dem Titel „Golden Dome” soll für den Preis von 175 Milliarden Dollar bereits bis 2029 ein die gesamten Vereinigten Staaten schützendes Raketenabwehr-System installiert werden. Das Vorhaben erinnert an Ronald Reagans “Star Wars”-Pläne aus den 80er Jahren, die vor allem an mangelnder Technologie scheiterte.
„Nach Fertigstellung wird der Golden Dome in der Lage sein, Raketen abzufangen, selbst wenn sie von anderen Seiten der Welt oder sogar aus dem Weltraum abgefeuert werden“, erklärte Trump vor Journalisten im Oval Office.
Kern-Philosophie des Projekts: Mit Hilfe von Tausenden Erkennungs- und Abwehr-Satelliten (die Rede ist von 16.000 Objekten) sollen feindliche Raketen bereits in der ganz frühen Startphase unschädlich gemacht werden.
Dahinter steht die Erkenntnis, dass mit Überschall-Geschwindigkeit fliegende Atom-Raketen nach Angaben des Pentagon nur noch sehr schwer vor dem Aufprall auf die Erde neutralisiert werden könnten.
7.000 Satelliten
Was technisch vor wenigen Jahren noch illusorisch erschien, habe inzwischen Realisierungschancen, sagt Tom Karako, Direktor des Raketenabwehrprojekts am „Center for Strategic and International Studies” in Washington. Er und andere Experten verweisen auf derzeit 7.000 in der Umlaufbahn befindliche Satelliten des Starlink-Kommunikationssystems von Elon Musk.
Kritikerinnen wie Laura Grego, Physikerin bei der „Union of Concerned Scientists”, bezweifeln, ob die heutige Technologie weit genug ist. Ein Netzwerk wie „Golden Dome” könne durch gebündelte Starts feindliche Akteure, die das System überlasten, oder durch Angriffe auf die Satelliten selbst ausgeschaltet werden. Die Wissenschaftlerin wies darauf hin, dass Russland beabsichtigt, Atomsprengköpfe im Orbit zu stationieren, die das Golden Dome-Systems zerstören könnten.
China befürchtet Wettrüsten
Nach Bekanntwerden der Pläne Trumps meldete sich die chinesische Regierung mit dem Appell zu Wort, „Golden Dome” nicht zu entwickeln. Peking befürchtet ein Wettrüsten im All.
Im US-Kongress gibt es große Zweifel, ob die von Trump genannte Summe von 175 Milliarden Dollar authentisch ist. Die Fachleute des „Congressional Budget Office”, die auf die mittel- und langfristige Finanzplanung schauen, schätzen die Kosten auf 20 Jahre gerechnet mit bis zu 830 Milliarden Dollar entschieden höher ein.
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