USA: Mehr Gas und Getreide für Europa

Wheat harvest in Kentucky
Die befürchtete Nahrungsmittelknappheit weltweit werde "Wirklichkeit", sagte US-Präsident Joe Biden in Brüssel.

Wegen der Lieferausfälle von Getreide nach der russischen Invasion der Ukraine wollen Kanada und die USA ihre Exporte erhöhen. Die befürchtete Nahrungsmittelknappheit weltweit werde "Wirklichkeit", sagte US-Präsident Joe Biden in Brüssel. Beide Länder hätten deshalb darüber gesprochen, wie sie die Ressourcen "schneller erhöhen und verteilen" könnten, sagte Biden nach den Gipfeln der NATO und G7-Staaten.

Der US-Präsident rief die anderen Länder auf, alle Beschränkungen für ihre Nahrungsmittelexporte auszusetzen. Die USA prüften zudem "umfangreiche Investitionen, um den Bedarf an humanitärer Hilfe, insbesondere an Nahrungsmittelhilfe, zu decken".

Die Ukraine und Russland stehen für rund 30 Prozent der Getreide-Exporte weltweit. Wegen der Kämpfe und geschlossener Häfen in der Ukraine sowie aufgrund der Sanktionen gegen Russland sind die Lieferungen drastisch eingebrochen.

Die größten Importeure von Getreide aus Russland und der Ukraine sind aber vor allem bevölkerungsreiche Länder wie Ägypten, Türkei, Bangladesch und Nigeria.

Mehr Flüssiggas

Die USA und Großbritannien wollen einer britischen Diplomatin zufolge für mehr Flüssiggas-Lieferungen nach Europa sorgen. Das Flüssiggas solle zunächst vom amerikanischen Baltimore nach Großbritannien und dann auf den europäischen Kontinent verschifft werden, sagt Großbritanniens Botschafterin in den USA, Karen Pierce, dem US-Fernsehsender MSNBC. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit dem Hafen von Baltimore erzielt worden. Es handle sich um eine vorübergehende Maßnahme.

Auch das Handelsblatt berichtet unter Berufung auf EU-Diplomaten, die USA würden der EU erhebliche Mengen Flüssiggas (LNG) liefern. Die USA hätten sich bereit erklärt, den Europäern konkrete Liefermengen zuzusichern. Ziel sei es, Europas Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.

Der Energiepakt umfasse ein erhebliches Volumen, gestreckt auf mehrere Jahre, schreibt die Zeitung weiter. Das Versorgungsproblem der EU sei damit zwar nicht gelöst, aber die Einigung gelte als wichtiger Baustein für die Unabhängigkeit von russischen Energie-Exporten. In Deutschland sollen mit Unterstützung der Bundesregierung zwei Terminals an der Nordsee errichtet werden, um den Import von verflüssigtem Gas über Tanker zu erleichtern.

Europäische Länder ringen wegen des Kriegs in der Ukraine darum, unabhängiger von den bisher sehr umfangreichen Gaslieferungen aus Russland zu werden. Aus US-Regierungskreisen war verlautet, beim aktuellen Besuch von US-Präsident Joe Biden in Europa sei mit einer wichtigen Ankündigungen zur Energiepolitik zu rechnen.

Kommentare