USA gegen China: Guterres warnt vor großem Bruch der Welt

Antonio Guterres
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres blickt mit großer Sorge auf den sich anbahnenden Wirtschaftskrieg zwischen China und USA.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat zum Auftakt der Generaldebatte der Vereinten Nationen vor einem "großen Bruch" der Welt gewarnt.

"Ich habe Angst vor der Möglichkeit eines großen Bruchs: Dass die Welt in zwei Teile bricht, dass die zwei größten Wirtschaftsmächte der Welt zwei separate und miteinander im Wettbewerb stehende Welten erschaffen", sagte Guterres am Dienstag.

"Wir müssen alles machen, um diesen großen Bruch zu verhindern und ein allgemeingültiges System zu erhalten - mit einer allgemeingültigen Wirtschaft, allgemeingültigem Respekt für das internationale Recht, eine multipolare Welt mit starken multilateralen Institutionen", erklärte der Portugiese in New York vor der UNO-Vollversammlung.

Bei der UNO-Generaldebatte wollen noch bis Montag Vertreter aller UNO-Mitgliedsstaaten ihre Sicht der Dinge auf die Konflikte der Welt darlegen. Für Österreich wird Außenminister Alexander Schallenberg am Donnerstag eine Rede halten.

Guterres warnt vor Eskalation in Golfregion

Zudem warnte Guterres vor einer Eskalation der Lage in der Golfregion gewarnt. Nach den Luftangriffen auf saudi-arabische Ölanlagen bestehe die "alarmierende Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts am Golf", sagte Guterres am Dienstag in New York in seiner Rede bei dem Treffen von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.

Guterres warnte, dass angesichts der angespannten Lage am Golf nur eine "kleine Fehlkalkulation" zu einer "größeren Konfrontation" führen könne. Deswegen müsse die internationale Gemeinschaft alles ihr Mögliche tun, um "auf Vernunft und Zurückhaltung zu dringen".

Seit den Luftangriffen von Mitte September auf zwei Ölanlagen des saudi-arabischen Staatskonzerns Aramco haben sich die Spannungen zwischen Washington und Teheran nochmals massiv verschärft. Washington wie auch Riad machen Teheran für die Angriffe verantwortlich. Als Antwort auf die Luftangriffe kündigte die US-Regierung an, ihre Streitkräfte in der Region erneut zu verstärken.

Guterres bezeichnete die Luftangriffe auf die Ölanlagen als "völlig inakzeptabel". Er machte jedoch keine Aussage dazu, wer hinter den Luftangriffen steckt. Teheran bestreitet jegliche Verantwortung für die Attacken. Zu den Angriffen bekannt hatten sich die Houthi-Rebellen aus dem Jemen, die vom Iran unterstützt werden. Im jemenitischen Bürgerkrieg kämpfen die Houthi-Rebellen gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition.

Trump-Rede mit Spannung erwartet

Mit großer Spannung erwartet wurde die Rede von US-Präsident Donald Trump vor der UN-Vollversammlung, er sollte kurz nach Guterres sprechen.

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