USA: FBI untersucht Intrige gegen Mueller
Wenn es um handfeste Kritik gegen US-Präsident Trump geht, genauer um mögliche tatsächliche Rechtsbrüche, so führen bei ihm alle Fäden zusammen: Robert Mueller. Als Sonderermittler untersucht er Vorwürfe gegen den US-Präsidenten, dieser habe während seines Wahlkampfes 2016 illegale Kontakte zu russischen Stellen gehabt. Eine Woche vor den Midterm-Kongresswahlen in den USA platzte in dieser Sache nun eine Bombe: Wie Muellers Büro bekannt gab, untersucht die Bundespolizei FBI eine mögliche Verleumdungskampagne gegen den Sonderermittler. Der Inhalt: Mehrere Frauen berichteten, ihnen sei Geld angeboten worden, um Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Mueller zu erheben.
Radio-Agitator im Visier
Laut The Atlantic hatte eine Frau die Zeitung kontaktiert. Eine zweite Frau wandte sich direkt an Muellers Büro. Angeboten worden seien ihnen 20.000 beziehungsweise 30.000 Dollar plus die Rückzahlung offener Kreditkartenrechnungen. Kontaktiert worden seien beide von derselben Firma – Surefire Intelligence, einer dem rechten Lager zugerechneten Detektei.
Zugleich hatte der erzkonservative Lobbyist, Radio-Agitator und Verschwörungstheoretiker Jack Burkman in ähnlicher Sache Enthüllungen angekündigt. Sein Name wurde auch von einer der beiden Frauen genannt. Auf Twitter hatte er erst am Dienstag bekannt gegeben, am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz ein vermeintliches Übergriffs-Opfer Muellers präsentieren zu wollen. Gegenüber Reuters sagte er, er sei mit insgesamt fünf Mueller-Opfern in Kontakt. Jeglichen Kontakt zu Surefire Intelligence bestritt er. Auf Anfrage von The Atlantic bestritt Burkman aber auch jeden Kontakt zu den zwei Frauen, die an die Öffentlichkeit gegangen waren, und bezeichnete die FBI-Untersuchungen als „Scherz“. Die Sache hat dabei einen Haken: Jene Frau, die sich an The Atlantic wandte, dürfte unter einem Pseudonym geschrieben haben.
Das FBI soll nun klären, was hinter den E-Mails sowie den Vorwürfen steckt. Die Affäre platz in eine heikle Phase, in der die Ermittlungen Muellers und seines Teams immer tiefer in den engsten Kreis um Trump vordringen: Gegen 32 Personen wurde bereits Anklage erhoben, darunter befinden sich vier vormalige Trump-Berater, die sich schuldig bekannt und zur Kooperation mit den Ermittlungen bereit erklärt haben. Eine Person wurde verurteilt – der ehemalige, kurzzeitige Wahlkampfmanager Trumps, Paul Manafort. Und laut US-Medien steht ein substanzieller Zwischenbericht Muellers kurz bevor – kurz nach den Midterm-Wahlen, wie es heißt.
Trump selbst hatte Muellers Ermittlungen wiederholt als „Hexenjagd“ und als „illegal“ bezeichnet.
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