"Woke ist am Ende": Trump erhöht Druck auf US-Museen

Donald Trump mit wütendem Gesichtsausdruck
Der US-Präsident Donald Trump fordert mehr Glanz und Erfolge der USA in den Museen.

Zusammenfassung

  • Trump kritisiert die Smithsonian Institution für eine aus seiner Sicht negative Darstellung der US-Geschichte und kündigt rechtliche Schritte an.
  • Der Präsident fordert mehr Betonung von Erfolg und Glanz der USA in den Museen und droht mit Maßnahmen wie gegen Universitäten.
  • Bürgerrechtler warnen vor Einschränkungen der kritischen Auseinandersetzung mit der US-Geschichte durch das Vorgehen der Regierung.

US-Präsident Donald Trump geht verstärkt gegen die ihm unliebsame Darstellung der Vereinigten Staaten in bestimmten Museen des Landes vor. Trump kündigte am Dienstag an, er werde seine Anwälte in die Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian Institution schicken. "Die Smithsonian ist AUSSER KONTROLLE", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

"Dort wird nur diskutiert, wie schrecklich unser Land ist, wie schlimm die Sklaverei war und wie schlecht es den Unterdrückten ging", schrieb Trump. "Nichts über Erfolg, nichts über Glanz, nichts über die Zukunft." 

Die Smithsonian Institution, ein renommierter Museumsverbund mit Fokus auf US-Geschichte und -Kultur, gab zunächst keine Stellungnahme ab.

"Woke is broke"

Die Trump-Regierung hat insbesondere die Nationalmuseen für Amerikanische Geschichte sowie für Afroamerikanische Geschichte und Kultur, aber auch das National Museum of the American Indian im Auge. 

Bis zum 250. Jahrestag der US-Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 2026 sollen ihre Ausstellungen überarbeitet werden. Trump schrieb auf seiner Plattform, die Museen in der Hauptstadt und im ganzen Land seien die letzte Bastion einer "woken" Kultur. "Woke is broke" lautet seine Parole.

Überprüfung der Smithsonian-Museen angekündigt

Der Präsident hatte der 1846 gegründeten Einrichtung, die 21 Museen umfasst, bereits vor längerer Zeit vorgeworfen, eine "antiamerikanische Ideologie" zu verbreiten. Vergangene Woche kündigte das Präsidialamt eine interne Überprüfung einiger Smithsonian-Museen an. 

Nun erklärte Trump, er werde die Einrichtung dazu zwingen, seine Forderungen zu akzeptieren. Er drohte dabei mit demselben Vorgehen, das er bereits gegen Universitäten angewendet hat. "Ich habe meine Anwälte angewiesen, die Museen zu überprüfen und genau den gleichen Prozess einzuleiten, der bei den Colleges und Universitäten angewendet wurde, wo enorme Fortschritte erzielt worden sind", erklärte Trump.

Pro-palästinensischer Proteste und Transgender-Richtlinien 

Hintergrund ist Trumps Vorgehen gegen führende US-Bildungseinrichtungen, denen er wegen pro-palästinensischer Proteste, Transgender-Richtlinien und Diversitätsprogrammen mit der Streichung von Bundesmitteln gedroht hatte. Unter anderem die Columbia University in New York akzeptierte bestimmte Forderungen der Regierung. Verhandlungen mit Harvard dauern an.

Die Smithsonian Institution wird zwar größtenteils vom US-Kongress finanziert, ist in ihren Entscheidungen jedoch von der Regierung unabhängig. Bürgerrechtler werfen der Trump-Regierung vor, jahrzehntelange soziale Fortschritte zunichtezumachen und die kritische Auseinandersetzung mit entscheidenden Phasen der US-Geschichte zu behindern.

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