Trumps Name in Epstein-Akten, neue Details zur Freundschaft der beiden

Zusammenfassung
- Trump über Nennung in Epstein-Akten informiert, das Weiße Haus nennt Berichte 'Fake News'.
- US-Regierung scheitert mit Versuch, Geschworenenprotokolle zu veröffentlichen, was von Trump-Anhängern gefordert wird.
- Fotos und Videos belegen Verbindungen zwischen Trump und Epstein, wobei Trump die Berichte als aus dem Zusammenhang gerissen bezeichnet.
US-Justizministerin Pam Bondi hat Präsident Donald Trump laut Medienberichten im Frühjahr darüber informiert, dass sein Name neben anderen hochkarätigen Persönlichkeiten in den Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorkommt. Das berichteten Wall Street Journal (WSJ) und New York Times unter Berufung auf hochrangige Regierungsbeamte bzw. drei mit dem Austausch vertraute Personen. Das Weiße Haus wies die Berichte als "Fake News" zurück.
Auch wurden neue Details zur Freundschaft der beiden bekannt: Neue Fotos aus einer CNN-Recherche könnten belegen, dass Trump und Epstein eine engere Beziehung pflegten.
Dass Trumps Name als Bekannter Epsteins in Ermittlungsunterlagen auftaucht, ist per se denkbar. Daraus folgt nicht automatisch eine Schuld. So wurde er unter anderem auch in Gerichtsdokumenten in harmlosem Zusammenhang genannt. Der Republikaner war vergangene Woche von einer Journalistin gefragt worden, ob Bondi ihn darüber informiert hätte, dass sein Name in den Akten auftauche. Trump verneinte das, bestätigte aber, dass es ein kurzes Briefing gegeben habe.
Laut den Recherchen des WSJ wurde Trump bei dem Treffen darüber informiert, dass die Akten nach Einschätzung von Regierungsbeamten unbestätigte Gerüchte über viele Personen enthielten - darunter auch Trump -, die in der Vergangenheit mit Epstein verkehrt hatten. Demnach handelte es sich um ein Routine-Briefing, bei dem es um verschiedene Themen ging.
Kontroverse um Veröffentlichung der Akten
Trump ist nach Angaben des WSJ auch mitgeteilt worden, dass hochrangige Mitarbeiter des Justizministeriums nicht vorhätten, weitere Dokumente im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu Epstein freizugeben - denn diese würden unter anderem Informationen über die Opfer enthalten. Der US-Präsident habe bei dem Treffen gesagt, er werde sich der Entscheidung des Justizministeriums anschließen, keine weiteren Akten freizugeben.
Trump steht in der Epstein-Affäre schon länger unter Druck. Die Akten zu dem Fall zu veröffentlichen, war eines seiner Wahlversprechen - Kritiker, auch aus dem eigenen Lager, fordern das nun ein.
Epstein bei Trumps zweiter Hochzeit
Wie CNN berichtet, ist Epstein 1993 Gast bei Trumps Hochzeit mit der Schauspielerin Marla Maples gewesen. Auf den Aufnahmen des High-Society-Fotografen Dafydd Jones ist zu sehen, wie Epstein die Party betritt. Seine Anwesenheit bei der Zeremonie im Hotel "The Plaza" in New York war bisher nicht bekannt. Darüber hinaus zeigen Aufnahmen von einer Modeveranstaltung in New York aus dem Jahr 1999, wie Trump und Epstein zusammen lachen und plaudern.
Investigativreporter von CNN entdeckten das Rohmaterial bei einer Durchsicht von Archivvideos von Veranstaltungen, an denen Trump teilgenommen hatte. Auf Nachfrage zu den Bildern habe Trump laut CNN am Telefon geantwortet: "Sie wollen mich wohl verarschen", CNN als "Fake News" beschimpft und aufgelegt.
Steven Cheung, Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, erklärte: "Das sind aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte aus harmlosen Videos und Bildern, um auf widerliche Weise auf etwas Schändliches zu schließen."
Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos der beiden belegen.
Geschworenenprotokolle werden nicht veröffentlicht
Ein US-Bundesgericht in Florida hat unterdessen den Antrag des Justizministeriums zurückgewiesen, Geschworenenprotokolle in dem Fall zu veröffentlichen. Mit dem Antrag wollte die Regierung enttäuschte Trump-Anhänger beruhigen. Entscheidungen weiterer Gerichte stehen laut CNN noch aus.
Die US-Regierung hatte die Freigabe der Dokumente vergangene Woche beantragt. US-Präsident Trump begründete dies mit dem großen öffentlichen Interesse am Fall Epstein. Zugleich kommt er der Forderung, umfassende Akten des Falls zu veröffentlichen, weiter nicht nach. Welche Tragweite die Dokumente haben, ist unklar.
Bundesrichterin Robin L. Rosenberg erklärte nun, dem Gericht seien die "Hände gebunden" seien. Gerichte wie das ihrige dürften nur unter begrenzten Umständen, Protokolle der Grand Jury veröffentlichen. Der Antrag der Regierung stütze sich nicht auf eine der Ausnahmen, in denen das möglich sei.
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