Trump und Epstein: Party mit Calendar Girls und umstrittene Briefe

Zusammenfassung
- Donald Trump wird mit einer angeblichen Verbindung zu Jeffrey Epstein und einem umstrittenen Glückwunschbrief in Verbindung gebracht.
- Das Wall Street Journal wurde von Trumps Reise nach Schottland ausgeschlossen, was zu einer Milliardenklage gegen die Zeitung führte.
- Trumps Versprechen, Epstein-Akten offenzulegen, steht unter Druck, da Vorwürfe von Partys mit Epstein auftauchen.
„Das ist doch eine Party für VIPs – und jetzt sagst du, nur du und Jeffrey?“, will George Houraney zu Donald Trump gesagt haben, als dieser 1992 Jeffrey Epstein als einzigen Gast zu einer Party mit „Calendar Girls“ einlud. „Hör zu, Donald“, habe er zu Trump gesagt. „Ich kenne Jeff sehr gut, ich kann nicht zulassen, dass er junge Mädchen anbaggert“, erinnert sich Houraney im Gespräch mit den New York Times.
"Nachts ins Bett gekrochen"
Auf der Party soll es durchaus wild zugegangen sein: Teilnehmerin Jill Harth behauptete in einer später eingestellten Klage, Trump habe sie in ein Schlafzimmer gezogen, begrapscht und zum Kuss gezwungen. Eine 22-Jährige habe ihr erzählt, er sei nachts in ihr Bett gekrochen.
All diese Geschichten kommen wieder auf, seit die Epstein-Affäre Trump mehr und mehr zusetzt – sogar seine eigenen Wähler, Unterstützer, Parteigenossen richten ihre Wut gegen den US-Präsidenten, beziehungsweise sein Kabinett, nachdem die Epstein-Akten nicht herausgegeben werden. Und dann ist da noch der vermeintliche Brief Trumps an Epstein, den das „Wall Street Journal“ (WSJ) gesehen haben will.
Schamhaar-Unterschrift?
Die US-Zeitung hatte von einem angeblichen Glückwunschschreiben an Epstein zu dessen 50. Geburtstag im Jahr 2003 berichtet, das den Namen Trumps tragen soll. Die Zeitung stellt so eine weitere Verbindung zwischen den beiden her. In dem Brief mit schlüpfrigem Inhalt sollen mit einem Marker die Umrisse eines Frauenkörpers mit Brüsten gezeichnet worden sein, Trumps Unterschrift habe Schamhaar suggerieren sollen - die Zeitung beruft sich auf Einblick in Dokumente. Veröffentlicht wurde der Brief selbst bisher nicht.
Wenn Trump am Freitag nach Schottland fliegt, um seinen neuen Golfplatz zu eröffnen, wird die Zeitung, die für gewöhnlich stets zum Tross des US-Präsidenten gehörte, fehlen.
Das Weiße Haus lud das konservative Blatt aus, Trump-Sprecherin Karoline Leavitt teilte zu den Gründen für den drastischen Schritt mit: „Aufgrund des falschen und verleumderischen Verhaltens des WSJ, wird es nicht Teil der 13 Medien sein, die an Bord sind.“ Zuerst hatte „Politico“ über den Ausschluss berichtet. Der US-Präsident wehrt sich mit einer Milliardenklage gegen das Blatt. Trump bestreitet, Urheber gewesen zu sein.
Er überzog nur einen Tag danach die Zeitung und Medienmodul Rupert Murdoch, zu dessen Portfolio das WSJ zählt, mit einer Klage und fordert Milliarden. Der US-Präsident hatte auf seiner Plattform Truth Social geschrieben: „Ich habe Rupert Murdoch gesagt, dass es sich um einen Schwindel handelt und dass er diese Fake-Geschichte nicht drucken soll.“ Trumps Versprechen Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten zu öffnen.
Party-Videos
Weil er dies bisher nicht tat, wuchs der Druck auch aus dem eigenen Lager. Kurz nach dem Erscheinen des WSJ-Berichts machte Trump bekannt, dass er einige, aber nicht alle Unterlagen offenlegen lassen wolle. Epstein war im Jahr 2019 verhaftet und dann angeklagt worden. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Weiße Haus unter der Trump-Regierung Journalisten Zugang verwehrt oder erschwert. Bekannt wurde vor Monaten der Fall der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press, die etwa von Mitflügen in Trumps Präsidentenmaschine Air Force One ausgeschlossen wurde. Hintergrund des Streits damals: AP übernahm nicht die von Trump verfügte Neubezeichnung für den Golf von Mexiko - „Golf von Amerika“. Der Fall beschäftigt inzwischen Richter.
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