Trump deutet schon wieder Gewalt gegen Clinton an

Donald Trump in Miami
Der Republikaner hat Clintons Sicherheitsleute aufgefordert, ihre Waffen abzulegen. Außerdem räumte Trump ein, dass Obama tatsächlich in den USA geboren worden ist.

Donald Trump hat erneut mit Andeutungen über mögliche Gewalttaten gegen seine Gegenkandidatin Hillary Clinton für Aufsehen gesorgt – auch in den eigenen Reihen.

"Nimm ihnen die Waffen weg, sie will keine Waffen."

Bei einem Wahlkampfauftritt in Miami forderte der republikanische US-Präsidentschaftskandidat am Freitag die Personenschützer von Clinton mit Blick auf deren Eintreten für strengere Waffengesetze auf, sich zu entwaffnen.

"Nimm ihnen die Waffen weg, sie will keine Waffen", sagte Trump. "Sehen wir, was mit ihr passiert... Es wird sehr gefährlich", setzte er hinzu.

Kritik aus den eigenen Reihen

Auch im republikanischen Lager stießen die Äußerungen auf Kritik. "Der Secret Service sollte diese Drohung untersuchen" twitterte der Politikberater Stuart Stevens, der 2012 den Republikaner Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat beraten hat.

Bereits im vergangenen Monat hatte Trump mit zweideutigen Äußerungen eine Welle der Kritik auf sich gezogen, wonach Clinton möglicherweise nur durch Waffenbesitzer zu stoppen sein könnte.

Trump und Obamas Geburtsurkunde

Trump hat sich nun doch überzeugen lassen. Bei einer Rede in Washington sagte Trump am Freitag: "Präsident Obama wurde in den Vereinigten Staaten geboren, Punkt."

Der 70-Jährige hatte in der Vergangenheit öffentlich angezweifelt, dass Obamas Geburtsort in den USA liegt. Dann hätte der Demokrat laut Verfassung nicht Präsident werden dürfen. Zuletzt wich Trump Fragen zu dem Thema aus. Trump warf außerdem Clinton vor, die Debatte darüber im Jahr 2008 selbst begonnen zu haben - eine Behauptung, die bereits von zahlreichen US-Medien widerlegt wurde.

Obama selbst kommentierte die Debatte trocken: "Ich war mir ziemlich sicher darüber, wo ich geboren wurde. (...) Ich würde mir wünschen, dass sich der Präsidentschaftswahlkampf um ernstere Themen drehen würde."

Michelle Obama schaltet sich ein

Trump deutet schon wieder Gewalt gegen Clinton an
US First Lady Michelle Obama campaigns for Democratic presidential candidate Hillary Clinton at George Mason University on September 16, 2016 in Fairfax, Virginia. / AFP PHOTO / ZACH GIBSON
Indes macht sich auch First Lady im US-Wahlkampf für Hillary Clinton stark. Vor jungen Wählern im umkämpften US-Bundesstaat Virginia warnte sie vor einem Präsidenten Trump. Die Wahl 2016 sei eindeutig, Hillary Clinton sei die einzige Option, sagte Obama. Die Wahl werde darüber entscheiden, ob sich Studenten auch weiterhin ihr Studium leisten können, strich First Lady Michelle Obama hervor. Es war der erste Einzelauftritt Obamas für Clinton im bisherigen Wahlkampf.

Nur Clinton könne den Kurs ihres Ehemannes weiterführen, sagte Michelle Obama.

Kein dritter US-Kandidat qualifiziert sich für Fernsehdebatte

Clinton und Trump werden bei der ersten Fernsehdebatte zur US-Präsidentschaftswahl in zehn Tagen zu zweit sein. Kein dritter Kandidat qualifizierte sich für die Debatte, die am 26. September an der Universität Hofstra bei New York stattfindet, wie das unabhängige Organisationskomitee am Freitag mitteilte. Auch der libertäre Kandidat Gary Johnson erreichte nicht die nötigen Zustimmungswerte in den Umfragen, um zugelassen zu werden.

Laut den fünf Umfragen, die von den Organisatoren herangezogen wurden, liegt Clinton bei 43 Prozent, Trump bei 40,4 Prozent, Johnson bei 8,4 Prozent und die Grünenkandidatin Jill Stein bei 3,2 Prozent. Teilnehmen darf nur, wer mindestens 15 Prozent erhält. Johnson kritisierte, immerhin wollten ihm 13 Millionen Wähler ihre Stimme geben. Die Demokraten und Republikaner hätten aber entschieden, den Kandidaten dieser Millionen Bürger zum Schweigen zu verdammen.

Bei der ersten Fernsehdebatte im Wahlkampf 2012 zwischen dem Demokraten Barack Obama und dem Republikaner Mitt Romney hatten 46,2 Millionen Haushalte eingeschaltet. Dieses Jahr könnten es noch mehr sein. Die TV-Debatten zwischen den Präsidentschaftskandidaten finden am 26. September, 9. Oktober und 19. Oktober statt. Die Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Kaine für die Demokraten und Mike Pence für die Republikaner begegnen sich am 4. Oktober.

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