US-Bomber nahe Nordkoreas Grenze

US-Militär bestätigt gemeinsames Abschreckungsmanöver mit südkoreanischer und japanischer Luftwaffe als Reaktion auf jüngsten Raketentest Pjöngjangs.

Zwei US-Langstreckenbomber sind für ein gemeinsames Abschreckungsmanöver mit der südkoreanischen und japanischen Luftwaffe in die Konfliktregion entsandt worden. Die zehnstündige Übung mit den Überschallmaschinen vom Typ B-1B Lancer sei eine Reaktion auf Nordkoreas jüngsten Test einer ballistischen Interkontinentalrakete und auf das Atomwaffenprogramm des Landes, so das US-Militär am Samstag.

Die von südkoreanischen F15-Kampfjets - und amerikanischen F16-Maschinen - begleiteten Bomber seien bis an die Militärische Demarkationslinie zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten herangeflogen, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Verteidigungskreise. Gemeinsam hätten die Flugzeuge einen Angriff auf nordkoreanische Ziele simuliert. Auf dem Rückweg zu ihrem Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam flogen die Langstreckenbomber nach offizieller Darstellung im Verbund mit F2-Kampfjets der japanischen Luftwaffe.

US-Bomber nahe Nordkoreas Grenze
A US Air Force B-1B Lancer assigned to the 9th Expeditionary Bomb Squadron, deployed from Dyess Air Force Base, Texas, sits at Andersen Air Force Base in Guam on July 7, 2017 before conducting a sequenced bilateral mission with South Korean F-15 and Koku Jieitai (Japan Air Self-Defense Force) F-2 fighter jets. The mission is in response to a series of increasingly escalatory action by North Korea, including a launch of an intercontinental ballistic missile (ICBM) on July 3, 2017. / AFP PHOTO / Jacob Skovo / XGTY == RESTRICTED TO EDITORIAL USE / MANDATORY CREDIT: "AFP PHOTO / US AIR FORCE / AIRMAN 1ST CLASS JACOB SKOVO" / NO MARKETING / NO ADVERTISING CAMPAIGNS / DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS ==

"Nordkoreas Vorgehen ist eine Bedrohung für unsere Verbündeten, Partner und für unser Heimatland", erklärte US-Luftwaffengeneral Terrence O'Shaughnessy. Man stehe für den Ernstfall bereit, "um das volle tödliche Potenzial unserer alliierten Streitkräfte zu entfesseln".

Nordkorea hatte am Dienstag - am Unabhängigkeitstag der USA und kurz vor dem G20-Gipfel in Hamburg - erstmals eine Interkontinentalrakete getestet. US-Präsident Donald Trump drohte Machthaber Kim Jong Un daraufhin mit einer harten Reaktion. Die Regierung in Washington befürchtet unter anderem, dass das isolierte Land mit Atomsprengköpfen versehene Langstreckenraketen baut, die US-Territorium erreichen können.

THADD-Test steht bevor

Das US-Militär wird Insidern zufolge in den kommenden Tagen erstmals versuchen, eine Mittelstreckenrakete größerer Reichweite (IRBM) mit dem THAAD-Abwehrsystem zu zerstören. Die Abfangraketen sollten von Alaska aus abgefeuert worden, sagten zwei US-Vertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Sprecher der US-Raketenabkehr MDA bestätigte einen THAAD-Test "Anfang Juli". Der vor Monaten angesetzte Probeeinsatz dürfte durch den jüngsten nordkoreanischen Raketenstart neue Bedeutung erlangen. THAAD soll Kurz- und Mittelstreckenraketen abfangen. Eine Batterie steht in Südkorea, eine andere auf der Pazifik-Insel Guam.

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