US-Außenminister: 72-stündige Waffenruhe im Sudan vereinbart

US-Außenminister: 72-stündige Waffenruhe im Sudan vereinbart
Soll laut Antony Blinken ab Mitternacht gelten.

Im Sudan hat sich die Armee erneut zu einer dreitätigen Feuerpause bereit erklärt. Die von den USA vermittelte Waffenruhe solle am Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) beginnen, um humanitäre Maßnahmen zu erleichtern, teilte das Militär am Sonntag mit. "Wir bekräftigen unser Bekenntnis zu einer vollständigen Feuerpause für den Zeitraum des Waffenstillstands", erklärte auch die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF). 

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US-Außenminister Anthony Blinken sagte, die Waffenruhe sei nach zwei Tagen intensiver Verhandlungen vereinbart worden. Zwei zuvor von beiden Kriegsparteien vereinbarte Feuerpausen waren nicht eingehalten worden.

Waffenruhe ab Mitternacht

Blinken teilte am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme mit, nach intensiven Verhandlungen hätten sich die sudanesischen Streitkräfte und die mit ihnen rivalisierenden paramilitärischen Einheiten darauf geeinigt, ab Mitternacht für 72 Stunden eine landesweite Waffenruhe einzuhalten. Die US-Regierung fordere beide Seiten nachdrücklich auf, sich vollständig an diese Absprache zu halten.

US-Außenminister: 72-stündige Waffenruhe im Sudan vereinbart

Alfred Mutua, Kabinettssekretär für auswärtige und Diaspora-Angelegenheiten der Republik Kenia, spricht mit US-Außenminister Antony Blinken während einer Pressekonferenz im US-Außenministerium am 24. April 2023 in Washington, DC. Im Anschluss an ihr bilaterales Treffen sprachen Blinken und Mutua mit Reportern über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kenia sowie über den anhaltenden Konflikt im Sudan. (Photo by Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Blinken erklärte weiter, um auf ein dauerhaftes Ende der Kämpfe hinzuarbeiten, wollten sich die USA mit regionalen und internationalen Partnern und sudanesischen Akteuren abstimmen. Es solle ein Ausschuss eingerichtet werden, der Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe, deren Abschluss und Umsetzung überwachen solle.

Schwere Kämpfe

Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021.

De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätten die RSF der Armee unterstellt und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen.

Bei den Kämpfen sind bisher mehr als 425 Menschen getötet worden. Die USA, Deutschland und weitere Staaten haben mit Evakuierungen begonnen. Das Land gehört zu den ärmsten der Erde. Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

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