Unterseekabel: Die verletzlichen Lebensadern der Moderne

Unterseekabel: Die verletzlichen Lebensadern der Moderne
Es ist ein Mythos, dass Satelliten das Internet bereitstellen. In Wahrheit basiert fast die gesamte Daten-Infrastruktur der Welt auf unter Wasser verlegten Kabeln. Und die geraten zunehmend ins Visier.

Die Nachricht am Dienstag ließ die globalisierte Welt wieder einmal spüren, wie fragil sie eigentlich ist. Der Datenverkehr im Internet zwischen Europa, Asien und dem Nahen Osten, er war auf einen Schlag um ein Viertel verlangsamt worden. Das stellte der Hongkonger Internetanbieter HGC fest – und ließ in mehreren Staaten die Alarmglocken schrillen.

Kurz darauf bestätigte der südafrikanische Konzern Seacom die Befürchtungen: Mehrere Unterseekabel am Boden des Roten Meeres waren zerstört worden. Könnte es wirklich sein, dass die in der Region aktiven Houthi-Rebellen mit ihren Terrorangriffen das Internet ins Visier nehmen?

Anders als gemeinhin angenommen, stellen nicht Satelliten im All, sondern dicke Kabel auf dem Meeresgrund die weltweite Internet- und Telekommunikationsverbindung sicher. Und es werden immer mehr: 2012 gab es auf der Welt nur 150 solcher Unterseekabel, nach einer globalen Ausbau-Offensive stieg ihre Zahl bis 2014 schlagartig auf 285 an. Heute ziehen sich knapp 500 Datenschläuche durch die Ozeane.

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