UNHCR-Vize: "Man wird nie alle Boote aufhalten können"

UNHCR-Vize: "Man wird nie alle Boote aufhalten können"
Die stellvertretende UNHCR-Hochkommissarin Gillian Triggs befürwortet die geplante EU-Asylreform, empfiehlt Europa aber einen anderen Blick auf Zuwanderung.

Zum 30-jährigen Jubiläum der Weltkonferenz über Menschenrechte ist die stellvertretende UNHCR-Hochkommissarin Gillian Triggs zu Gast in Wien. Wie sieht sie die geplante EU-Asylreform?

KURIER: Die EU dürfte sich auf einen neuen Asylpakt einigen – ein Erfolg?

Gillian Triggs: Es ist nicht ideal, aber ein wichtiger Kompromiss, der 27 Länder in einer sehr umstrittenen Frage zusammenbringt. Das Wichtigste ist eine Aufteilung der Verantwortlichkeiten: Die Länder an der EU-Außengrenze brauchen dringend Unterstützung.

Bis der Pakt umgesetzt wird, dauert es aber noch. Und auf die Länder an der EU-Außengrenze kommt die Herausforderung zu, die Aufnahmeeinrichtungen zu schultern.

Das ist einer gewissen Geografie geschuldet, die niemand ändern kann. Wir hoffen, dass in diesen Aufnahmezentren dann eine Art Priorisierung vorgenommen und geprüft wird, wer wirklich dringend Schutz braucht. Der Kerngedanke muss aber sein, dass jeder Mensch das Recht hat, Asyl zu beantragen.

➤ Mehr dazu: Asylpakt: Worauf sich die EU einigen wird - und wie es jetzt weitergeht

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