Ungarischer Ex-Präsident László Sólyom verstorben

Ungarns Präsident Solyom, 2009
László Sólyom war von 2005 bis 2010 Staatsoberhaupt

Der ehemalige ungarische Staatspräsident László Sólyom (2005-10) ist am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren verstorben. Das berichtete die amtliche Ungarische Nachrichtenagentur (MTI). Sólyom, Jahrgang 1942, war von 1990 bis 1998 auch der erste Präsident von Ungarns neu nach dem Ende des Kommunismus geschaffenen Verfassungsgerichtes. Während seiner Amtszeit wurde die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt und die Meinungsfreiheit gestärkt.

Sólyom absolvierte ein Jus-Studium an der Universität Pécs. 1969 promovierte er an der Universität Jena in der damaligen DDR. Als Staats- bzw. Zivilrechtler arbeitete der zweifache Vater unter anderem an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, der Budapester Eötvös-Lorant-Universität und der Katholischen Universität Péter Pázmány Budapest.

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Politisch wurde der liberal-konservative Sólyom erst Ende der 1980er Jahre aktiv. Er war Berater verschiedener Umweltorganisationen, engagierte sich in der Bewegung gegen den Bau des Donaukraftwerkes Nagymaros. Sólyom gehörte zu den Gründungsmitgliedern der inzwischen aufgelösten christlich-konservativen Partei MDF (Ungarisches Demokratisches Forum). Als Vertreter des MDF nahm Sólyom an den Verhandlungen des Oppositionellen Rundtisches teil. Er war auch an der Ausarbeitung der heutigen ungarischen Verfassung beteiligt.

Sólyom wurde für seine Tätigkeit vielfach geehrt, wie etwa mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn oder dem deutschen Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband.

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