Ukrainisches Volk erhält Sacharow-Preis des EU-Parlaments

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Dem ukrainischen Volk wird dieses Jahr die Auszeichnung für Demokratie und Menschenrechte verliehen.

Dem ukrainischen Volk wird dieses Jahr der Sacharow-Preis verliehen, die Auszeichnung für Demokratie und Menschenrechte des EU-Parlaments. Vertreten durch seinen Präsidenten Wolodymyr Selenskij und die Zivilgesellschaft erhalte dieses den Preis für seine derzeitigen Kämpfe und Leiden, sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch in Straßburg. Für den Preis waren auch der inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange und die kolumbianische Wahrheitskommission, die den Bürgerkrieg in dem Land aufarbeitete, nominiert.

Nominierungen

Das "tapfere" ukrainische Volk, vertreten durch seinen Präsidenten Wolodymyr Selenskij und weitere gewählte Vertreter sowie die Zivilgesellschaft, wurde demnach wegen seiner Leiden und seines Widerstands gegen die russischen Angriffe nominiert.

Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 14. Dezember in Straßburg während der letzten Plenarsitzung des Jahres verliehen. Der Preis ist nach dem 1989 verstorbenen sowjetischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannt.

Die kolumbianische Wahrheitskommission arbeitete von 2017 bis Juni dieses Jahres Menschenrechtsverletzungen während des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts zwischen der Guerillaorganisation FARC, rechten paramilitärischen Gruppen und der Armee in dem Land auf. Die Nominierung der Kommission soll die Opfer des Bürgerkriegs würdigen.

Dem seit drei Jahren in Großbritannien inhaftierten WikiLeaks-Gründer Julian Assange droht in den USA eine Haftstrafe von bis zu 175 Jahren, weil er ab 2010 auf der Website WikiLeaks rund 700.000 vertrauliche Dokumente zu Aktivitäten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan veröffentlicht hatte. Darunter befanden sich brisante Informationen zur Tötung von Zivilisten und der Misshandlung von Gefangenen. Im Juni 2022 hatte die britische Regierung nach jahrelangem juristischen Tauziehen die Auslieferung des gebürtigen Australiers an die USA genehmigt. Seine Unterstützer hoffen jedoch, dass sie die Auslieferung doch noch per Gericht stoppen können.

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