Ukrainische Drohnenangriffe auf Krim und Moskau

Moskau
Verteidigungsministerium: Sechs Flugkörper vor Küste der Halbinsel abgefangen - Verspätungen an Flughäfen in Moskau - Besatzer: Fünf Tote durch ukrainischen Beschuss in Donezk

Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht auf Sonntag mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen. Mindestens sechs Drohnen seien vor der Küste der Halbinsel Krim abgefangen worden, zwei weitere über der Hauptstadtregion Moskau, hieß es von den Behörden. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte mit, dass es keine Berichte über Schäden durch Trümmerteile gegeben habe.

Wegen der Angriffe gab es Verspätungen an den drei großen Flughäfen Moskaus, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Nach der Drohne über dem Moskauer Bezirk Istra sei am Sonntag in der Früh eine weitere ukrainische Drohne über Ramensky abgeschossen worden, berichtete Bürgermeister Sobjanin.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums führte die Ukraine einen koordinierten Drohnenangriff auf die Halbinsel aus. Die Flugkörper seien aus verschiedenen Richtungen gekommen, darunter der Nordwesten und Osten. Zu möglichen Schäden oder Opfern machte die Behörde keine Angaben.

Rückeroberung der Halbinsel Krim als Kriegsziel

Die Ukraine fliegt bereits seit Monaten Angriffe auf das Staatsgebiet des Aggressors Russland. Die Rückeroberung der Halbinsel Krim zählt zu den wichtigsten Kriegszielen Kiews, das in der laufenden Gegenoffensive die durch besetztes südukrainisches Territorium laufenden Versorgungslinien zwischen der Krim und Russland kappen möchte.

5 Tote in Kirow und Kuibyschewskji

In der ostukrainischen Oblast wurden indes nach russischen Angaben fünf Menschen durch ukrainischen Beschuss getötet. Fünf Personen seien in den Bezirken Kirow und Kuibyschewskji getötet, eine Frau sei in Swetlodarsk verletzt worden, schrieb der von Russland eingesetzte Regionalgouverneur Denis Puschilin auf Telegram.

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London: Russland verstärkt Verteidigungsstellungen der besetzten Stadt Tokmak

Angesichts ukrainischer Erfolge bei der Gegenoffensive im Süden des Landes verstärkte indes Russland nach britischer Einschätzung die Verteidigungsstellungen der besetzten Stadt Tokmak. Rund um den strategisch wichtigen Ort, der rund 16 Kilometer von der Front entfernt liegt, seien Panzerabwehrsysteme errichtet und neue Schützengräben ausgehoben worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.

"Tokmak bereitet sich darauf vor, zum Dreh- und Angelpunkt der zweiten Hauptverteidigungslinie Russlands zu werden", hieß es weiter. "Verbesserungen an den Verteidigungsanlagen der Stadt sind wahrscheinlich ein Hinweis auf die wachsende Besorgnis Russlands über taktische Durchbrüche der Ukraine durch die erste Hauptverteidigungslinie weiter nördlich."

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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