Niederländische Polizisten untersuchen Kriegsverbrechen in der Ukraine

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30 Grenzpolizisten sollen in der ersten Maihälfte nach Kiew aufbrechen und unter der Hoheit des Internationalen Strafgerichtshofs tätig werden.

Die Niederlande schicken 30 Grenzpolizisten zur Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen in die Ukraine. Die Ermittler sollten in der ersten Maihälfte nach Kiew aufbrechen und dort unter der Hoheit des Internationalen Strafgerichtshofs tätig werden, teilte Außenminister Wopke Hoekstra laut Nachrichtenagentur ANP am Freitag mit. Auch Großbritannien will Kiew mit Experten für die Untersuchung von Kriegsverbrechen unterstützen, kündigte die britische Außenministerin Liz Truss an.

Die Niederlande haben insbesondere durch ihre Untersuchungen zum Abschuss von Passagierflug MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 großes forensisches Fachwissen aufgebaut. Wie Hoekstra sagte, werden die Grenzpolizisten möglicherweise auch im Vorort Butscha ermitteln, wo zahlreiche getötete Zivilisten entdeckt wurden.

Britische Geheimdiensterkenntnisse werden angewendet

Auch die britische Regierung will Kiew mit Experten für die Untersuchung von Kriegsverbrechen unterstützen. Das teilte die britische Außenministerin Liz Truss bei einem Besuch im niederländischen Den Haag am Freitag mit. Die Experten sollen demnach bereits Anfang Mai nach Polen reisen. Es gehe darum, ein breites Spektrum von Beweisen für Gräueltaten und sexuelle Gewalt gegen Frauen zu sichern wie Zeugenaussagen, gerichtsmedizinische Beweise und Aufnahmen, sagte Truss vor Reportern in Den Haag.

Sie fügte hinzu: "Wir werden auch britische Geheimdiensterkenntnisse verwenden, um dabei zu helfen, den Zusammenhang zwischen den Geschehnissen an der Front und der russischen Führung aufzuzeigen." Es sei wichtig, dass jeder in der Befehlskette zur Verantwortung gezogen werde.

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