Vormarsch in Ostukraine: Russland meldet Einnahme mehrerer Dörfer

Vormarsch in Ostukraine: Russland meldet Einnahme mehrerer Dörfer
Im Zeitraum von acht Tagen hätte man laut russischen Angaben fast 1.000 Quadratkilometer erobert.

Russland meldet einen weiteren Vormarsch seiner Invasionstruppen in der Ostukraine. Die Streitkräfte hätten dort vier weitere Dörfer eingenommen, berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. 

Die Armee erhöhe das Tempo ihrer Offensive und habe in einem Zeitraum von acht Tagen im August und September fast 1.000 Quadratkilometer erobert, zitierte die Agentur Interfax den Sekretär des nationalen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu. Überprüfen lassen sich die Angaben aktuell nicht.

Die Ukraine verliere bis zu 2.000 Soldaten pro Tag. Auch der Einmarsch ukrainischer Streitkräfte in die russische Grenzregion Kursk Anfang August habe die russische Offensive nicht aufhalten können, so der ehemalige Verteidigungsminister.

Die russische Armee hat in den vergangenen Wochen mehrere Ortschaften in der Ostukraine erobert und rückt vor allem in Richtung der Kleinstadt Pokrowsk in der Region Donezk vor, die für die Ukraine ein strategisch wichtiges Logistikzentrum ist.

Drohnenangriff: Feuer in Moskauer Hochhaus

Die Ukraine hat in der Nacht auf Dienstag Russland nach russischen Angaben mit mehr als 140 Drohnen angegriffen. In Moskau seien mindestens zwei Hochhäuser im Stadtteil Ramenskoje beschädigt worden, in mehreren Wohnungen seien vausgebrochen, teilte der Moskauer Gouverneur Andrej Worobjow im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine 46-jährige Frau sei getötet und drei Menschen verletzt worden. 43 Bewohner des Stadtviertels seien in Notunterkünfte gebracht worden.

Der Flugverkehr an den Moskauer Flughäfen Domodedowo, Schukowski und Wnukowo wurde zwischenzeitlich ausgesetzt. Damit sollte die Sicherheit nach Drohnenangriffen gewährleistet werden, teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija im Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Brennendes mehrstöckiges Wohnhaus

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte ebenfalls über Telegram mit, in der Umgebung der Hauptstadt seien mindestens 15 Drohnen abgeschossen worden. Einsatzkräfte seien an mehreren Orten der Region und in der Nähe des Flughafens Schukowo sowie in den Bezirk Domodedowo entsandt worden.

Die russischen Sicherheitsdiensten nahestehenden Telegram-Kanäle Shot und Basa veröffentlichten Videos, auf denen ein brennendes mehrstöckiges Wohnhaus zu sehen ist. Demnach wurden fünf Wohnungen zerstört. In der Region Tula, die im Norden an das Moskauer Gebiet angrenzt, sei ein Drohnenwrack auf eine "Energieanlage" gestürzt, berichtete RIA unter Berufung auf Behörden. "Technologische Prozesse" seien aber nicht unterbrochen worden.

Über 60 Drohnen

Über 60 Drohnen wurden nach Angaben örtlicher Gouverneure über der Region Brjansk, die an die Ukraine grenzt, und der Region Lipezk im Süden Russlands abgeschossen. Dort wurden zunächst keine Schäden oder Opfer gemeldet. In der Region Tula stürzten offiziellen Angaben zufolge Wrackteile einer abgeschossenen Drohne auf ein Treibstoff-und Energiewerk. 

"Es gab keine Verletzten", zitierte die Nachrichtenagentur TASS die Behörden in Tula. Der technologische Prozess und die Versorgung der Verbraucher mit Ressourcen seien nicht unterbrochen. Die Situation sei unter Kontrolle. Russlands Luftverteidigung habe insgesamt 144 Drohnen der Ukraine über neun russischen Regionen - darunter Moskau - zerstört, berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Keine Stellungnahme der Ukraine

Umgekehrt wehrten ukrainische Luftabwehreinheiten einen russischen Drohnenangriff auf Kiew ab, wie die Militärverwaltung der Hauptstadt mitteilte. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte all diese Angaben nicht überprüfen. Von der Ukraine gab es zunächst keine Stellungnahme.

Bei einem Brand an einer Ölpipeline in der russischen Region Orenburg sind indes nach einem Bericht der TASS zwei Menschen gestorben. Eine Untersuchung zur Brandursache sei eingeleitet worden. Offen bleibt zunächst, wann das Feuer ausbrach. Unbestätigte Meldungen über den Vorfall gab es bereits am Montag auf einigen russischen Telegram-Kanälen.

Kurz zusammengefasst:

  • In einem Moskauer Hochhaus ist nach einem Drohnenangriff ein Feuer ausgebrochen.
  • Eine Frau wurde dabei getötet.
  • Gouverneur Andrej Worobjow sprach von 14 Angriffen im Moskauer Gebiet.

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