USA sagen Ukraine mehr als eine Milliarde Dollar als Hilfe zu
Bei seinem Besuch in der Ukraine hat US-Außenminister Antony Blinken weitere US-Hilfe für Kiew in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar (931,88 Mio. Euro) angekündigt. 665,5 Millionen davon seien Hilfe für das Militär und den Schutz der Zivilbevölkerung, sagte Blinken am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in Kiew.
Die zusätzliche Unterstützung werde der ukrainischen Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte helfen, weiter "an Fahrt zu gewinnen", sagte Blinken. Er war am Mittwoch zu seinem vierten Besuch in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 eingetroffen. Am selben Tag hatte das Verteidigungsministerium in Washington bereits die Lieferung von panzerbrechender Uranmunition an die Ukraine angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran für die im Jänner zugesagten US-Kampfpanzer vom Typ Abrams.
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Uran-Muniton ist keine Strahlenwaffe (Atommunition). Bei dieser Art von Munition wir abgreichertes Uran verwendet, dessen Radioaktivität um 40% geringer ist, als jene von Natururan. Strahlung erfüllt daher in diesem Fall keinen militärischen Zweck. Uran hat eine besonders hohe Dichte. Diese physikalische Eigenschaft wird genutzt, um mit Uran sogenannte Hartkern-Geschosse herzustellen, die wiederum eine besonders hohe Durchschlagskraft gegen gepanzerte Ziele aufweisen. Urangeschosse werden als Panzermunition und als Munition für Maschinenkanonen produziert und eingesetzt
Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland. Washington hatte Kiew schon vor Mittwoch mehr als 43 Milliarden Dollar an Militärhilfen seit Kriegsbeginn zugesagt.
Was das Hilfspaket beinhaltet
Das nun angekündigte Paket beinhaltet laut Pentagon unter anderem:
- Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung
- Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars
- Artilleriemunition
Bei letzterem enthalten ist Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran für die im Jänner zugesagten US-Kampfpanzer vom Typ Abrams.
Russland verurteilt Lieferung von Uranmunition
Großbritannien hatte bereits im Frühjahr angekündigt, der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland Uranmunition zur Verfügung zu stellen. Der russische Präsident Wladimir Putin drohte daraufhin, seine Streitkräfte ebenfalls mit solcher Munition zu beliefern.
Abgereichertes Uran ist ein Abfallprodukt, das bei der Anreicherung von Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken oder bei der Herstellung von Atomwaffen entsteht. Es ist so hart, dass es beim Auftreffen auf ein Ziel seine Form nicht verändert. So wird abgereichertes Uran eingesetzt, um Granaten und Bomben mehr Durchschlagskraft zu verleihen.
Russland verurteilt die Lieferung der umstrittenen Uranmunition. "Die Entscheidung der US-Regierung, Waffen mit abgereichertem Uran zu liefern, ist ein Zeichen der Unmenschlichkeit", erklärt die russische Botschaft in Washington über den Kurznachrichtendienst Telegram. "Es ist klar, dass Washington mit seiner Idee, eine 'strategische Niederlage' herbeizuführen, bereit ist, nicht nur bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, sondern auch ganze Generationen auszulöschen." Der Einsatz von Uranmunition ist umstritten. Gegner kritisieren Gesundheitsrisiken durch den Kontakt mit radioaktivem Uranstaub.
Wieso Uranmunition umstritten ist
Die Verwendung von Uranmunition oder auch DU-Munition (englisch: depleted uranium) ist nach internationalem Recht nicht verboten. Der Einsatz ist aber umstritten, weil das Metall giftig ist - sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben. Abgereichertes Uran ist etwa 60 Prozent weniger radioaktiv als Uran im Naturzustand.
Die jetzt angekündigte US-Uranmunition ist für die Abrams-Panzer bestimmt, welche Washington Kiew im Jänner zugesagt hatte. US-Präsident Joe Biden hatte Kiew damals 31 der schweren Kampfpanzer versprochen. Bisher wurde noch keiner der Abrams-Panzer ausgeliefert, dies könnte aber bald erfolgen.
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