Das System ist – ähnlich wie das HIMARS – sehr mobil, benötigt für seine Feuervorbereitung etwa zehn Minuten. In Kombination mit den breit angelegten Minenfeldern an der Front von Saporischschja stellt das Zemledeliye eine große Gefahr für die ukrainische Gegenoffensive dar.
Drohnen als Gefahr
Die in den vergangenen Tagen zerstörten ukrainischen Minenräumpanzer Leopard 2R zeigen, dass die russischen Streitkräfte ihre Waffen in der Verteidigung kombinieren. Abermals spielten hier die Drohnen eine tragende Rolle, die die Artillerie auf die anrückenden Minenräumpanzer aufmerksam machten – und die zerstörten Fahrzeuge für Propagandazwecke filmten. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die ukrainische Luftabwehr derzeit nicht den erforderlichen Schutz geben kann. Noch klarer wird dieses Problem bei den Einsätzen der russischen Helikopter Ka-52: Deren Panzerabwehrraketen „9K121 Vikhr“ mit einer Reichweite von acht Kilometer haben bereits einige ukrainische Panzer zerstört.
Das Luftabwehrsystem IRIS-T verfügt theoretisch über eine Reichweite von 40 Kilometern und sollte sich theoretisch als zuverlässige Waffe erweisen. Allerdings wurde etwa vergangene Woche im Bereich Cherson ein Radarsystem dieser modernen Flugabwehr angegriffen.
Auch am Boden sorgen schnelle, wendige Fahrzeuge mit „Kornet“-Panzerabwehrraketen für ukrainische Ausfälle. Sie verfügen über eine Reichweite von bis zu 5,5 Kilometer – das Vorgehen erinnert an jenes der ukrainischen Streitkräfte zu Beginn der russischen Invasion.
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Dennoch konnten die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Stunden weitere Erfolge erzielen, beispielsweise die Ortschaft Makarovka am südöstlichen Frontabschnitt einnehmen.
Russische Beobachter sind derweil davon überzeugt, dass der Hauptangriff weiter im Westen stattfinden wird - südlich der Ortschaft Mala Tokmachka, wo die ukrainischen Streitkräfte einen großen Teil der kürzlich zerstörten Panzer verlor. Berichten zufolge sammeln sich dort bis zu acht Brigaden (mehr als 30.000 Soldaten) für einen konzentrierten Angriff, um zuerst die Ortschaft Tokmak und in weiterer Folge die Stadt Melitopol zurückzuerobern.
Ob hier tatsächlich ein erfolgreicher Durchbruch gelingt, wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. Mit massiven Verlusten auf beiden Seiten ist zu rechnen.
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