Tumulte bei Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug in Belgrad

Tumulte bei Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug in Belgrad
Demonstranten wollten am Sonntag in das Rathaus eindringen.

Mehrere Tausend Anhänger der serbischen Opposition haben am Sonntagabend in Belgrad gegen mutmaßlichen Betrug bei der Kommunalwahl vor einer Woche demonstriert. Es war der siebente Protest in Folge. 

Die Teilnehmer der Kundgebung zogen diesmal zum Belgrader Rathaus, in das sie gewaltsam eindringen wollten. Einsatzkräfte der Polizei setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein, wie örtliche Medien berichteten.

Lesen Sie mehr: "Frappantes Ausmaß": Opposition beharrt auf Wahlannullierung in Belgrad

Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen und Kommunalwahlen in vielen Städten, darunter Belgrad, hatte die Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Präsident Aleksandar Vučić Siege errungen. In der Hauptstadt fiel deren Erfolg am 17. Dezember aber knapp aus. 

Tumulte bei Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug in Belgrad

Nach Darstellung der Opposition war auch dieser nur durch massiven Betrug zustande gekommen. Wahlbeobachter und Medien berichteten von zahlreichen Unregelmäßigkeiten. Unter anderem sollen Autobusse Menschen aus dem serbischen Teil Bosnien-Herzegowinas zur Belgrader Arena gebracht haben, wo sie Stimmen abgegeben hätten, ohne wahlberechtigt gewesen zu sein. 

Vučić bestritt am Sonntag den Vorwurf des Wahlbetrugs. Die serbische Oberstaatsanwaltschaft teilte am Samstagabend in Belgrad mit, dass ihr mehrere Verstöße gegen die Wahlordnung angezeigt worden seien, darunter die Aktivitäten in der Belgrader Arena.

Kommentare