Syrien: USA versuchen Ankara von neuerlicher Operation abzubringen

Syrien: USA versuchen Ankara von neuerlicher Operation abzubringen
Die Türkei droht mit einer neuen Militäroperation im Norden des Nachbarstaates - Außenminister Cavusoglu verteidigt Einsatz gegen "Terroristen".

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat eine geplante Operation seines Landes im Nachbarland Syrien verteidigt. Es gebe weiterhin Terroristen in Nordsyrien, die man bekämpfen müsse, sagte Cavusoglu am Dienstag. Die USA versuchten jedoch, die Türkei von dem potenziell bevorstehenden Einsatz abzubringen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vergangene Woche mit einer neuen Militäroperation in dem Nachbarland gedroht, bei der man bis zu 30 Kilometer in syrisches Gebiet eindringen wolle. Vergangene türkische Militäreinsätze in Syrien waren vor allem gegen die Kurdenmiliz YPG gerichtet, die Ankara als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und ebenfalls als Terrororganisation sieht. Die USA sieht die YPG im syrischen Bürgerkrieg als Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischen Staat (IS).

Erdogan nutzt Chance gegen Moskau

Ankara kontrolliert bereits Gebiete nahe der Grenze. Der Analyst Salim Cevik vom Centrum für Türkeistudien (Cats) in Berlin sagte, türkische Operationen im Westen Nordsyriens fänden mit russischer Zustimmung statt. Östlich des Euphrat benötige die Türkei die Zustimmung der USA und Russlands.

"Erdogan sieht jetzt seine Chance, da Russland mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt ist. Seine Vetokarte in der NATO nutzt er, um die USA zu Zugeständnissen auf syrischem Boden zu drängen." Die Türkei blockiert derzeit als einziges NATO-Mitglied öffentlich den Beginn des Aufnahmeprozesses Schwedens und Finnlands in das Verteidigungsbündnis.

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