Türkei soll Flüchtlinge aus Syrien an Grenze getötet haben
Türkische Grenztruppen haben nach einem Bericht der oppositionsnahen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Nacht zum Sonntag mindestens elf Flüchtlinge aus Syrien erschossen. Darunter seien mindestens zwei Frauen und vier Kinder, erklärte die in Großbritannien ansässige Organisation am Sonntag in einem Bericht, der von Informanten vor Ort bestätigt wurde. Es handle sich größtenteils um die Mitglieder einer Familie. Sie hätten versucht, vom Grenzort Chirbet al-Jus im Nordwesten Syriens in die Türkei zu gelangen. Seit Anfang des Jahres seien fast 60 Zivilisten auf der Flucht aus Syrien von türkischen Grenzwächtern erschossen worden.
Nur Warnschüsse
Die türkische Armee wies diese Darstellung zurück. Es habe in der Nacht einen Versuch gegeben, die Grenze illegal zu überqueren. "Es wurden aber keine Schüsse direkt auf Menschen abgefeuert." Es habe lediglich Warnschüsse Richtung einer Gruppe von sieben oder acht Personen gegeben. Diese habe sich dann in die Wälder zurückgezogen. Die Türkei unterstützt syrische Kämpfer, die Syriens Präsidenten Bashar al-Assad stürzen wollen. Die Grenzen sind für Flüchtlinge mittlerweile geschlossen. Etwa 2,7 Millionen registrierte syrische Schutzsuchende halten sich bereits in der Türkei auf. Etwa 280.000 leben in Camps. In türkischen Grenzorten sind mehrfach Raketen aus syrischen Gebieten eingeschlagen, die von der Extremistenmiliz Islamischer Staat kontrolliert werden. Dabei wurden in den vergangenen Monaten mindestens 20 Menschen getötet.
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