Trumps neuer Stabschef Kelly wurde vereidigt

Der Vier-Sterne-General ersetzt Reince Priebus und soll nun den US-Präsidenten disziplinieren.

Für Reince Priebus wurde schnell ein Ersatz gefunden: Mit der Vereidigung von John Kelly als Stabschef im Weißen Haus will Donald Trump eine neue Phase seiner Präsidentschaft beginnen. Der US-Präsident versucht nach einem halben Jahr Amtszeit, mit dem ehemaligen Vier-Sterne-General des Chaos in seiner Regierungszentrale Herr zu werden.

Die Bestallung des bisherigen Heimatschutzministers wird aber von zurückhaltenden Erwartungen begleitet. Kritiker sagen, Kelly habe zu wenig Regierungserfahrung für dieses wichtige Amt. Zudem sei seine größte Herausforderung, Präsident Trump selbst zu disziplinieren. Vehement halten sich außerdem Spekulationen, wonach es zu einem weiteren Personalumbau kommen könnte.

Priebus ist ein weiterer Vertreter des politischen Establishments, der aus Trumps innerstem Kreis ausscheidet. In der vergangenen Woche beschimpfte Trumps neuer Kommunikationschef Anthony Scaramucci ihn mit unflätigen Beleidigungen. Trump ließ Scaramucci gewähren und sprang Priebus nicht zur Seite. Damit war dieser endgültig öffentlich bloßgestellt.

Trump versucht sich zu verteidigen

Trump hatte Kellys Ernennung am Freitag auf Twitter verkündet.

Trump bezeichnete den Ex-General bei der Vereidigung am Montag in der Früh als "fantastische Führungspersönlichkeit". Er werde einen "spektakulären Job" machen, erklärte der Präsident.

Trump selbst wehrte sich am Montag in der Früh entschieden gegen den Eindruck, er bekomme die Turbulenzen im Weißen Haus nicht in den Griff. Er führte die Lage am Aktienmarkt und das wirtschaftliche Klima als Erfolge seiner Regierung an. Man habe die höchsten Werte an der Börse seit jeher, die Arbeitslosigkeit sei auf dem niedrigsten Stand seit 17 Jahren, die Grenzen seien sicher, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Es gebe kein Chaos im Weißen Haus.

Experten machen aber immer wieder geltend, dass wirtschaftliche Erfolge nur bedingt etwas mit Trumps Politik zu tun haben.

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