Trump: "Vorstadt-Hausfrau" wird für mich stimmen

Trump: "Vorstadt-Hausfrau" wird für mich stimmen
Die Vorstadt-Hausfrauen würde für ihn stimmen, weil er arme Menschen aus deren Nachbarschaft fern halten würde, so Trump.

US-Präsident Donald Trump hat mit der Mutmaßung, dass "die Vorstadt-Hausfrau" für ihn stimmen werde, Rassismus-Vorwürfe ausgelöst. "Sie wollen Sicherheit und sind begeistert, dass ich das lange bestehende Programm beendet habe, mit dem der Wohnungsbau für Menschen mit niedrigem Einkommen in ihre Nachbarschaften eindrang", schrieb Trump am Mittwoch bei Twitter.

Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden hingegen würde das Programm wieder in Gang setzen, in größerer Form, behauptete Trump. Er hatte diese Woche bereits in einer Pressekonferenz im Weißen Haus eine Drohkulisse aufgebaut: "Wenn die Linke an die Macht kommt, wird keine Stadt oder Vorstadt in unserem Land sicher sein."

"Ihr Rassismus kommt durch"

Eine Umfrage im Juni ergab, dass zwei Drittel der Frauen in Vorstädten mit Trumps Leistungen als Präsident unzufrieden sind.

"Ihr Rassismus kommt durch", konterte der demokratische Senator Cory Booker auf Twitter. Trump hatte in dem Tweet auch geschrieben, Booker - ein Afroamerikaner - werde an der Spitze des neu aufgelegten Wohnungsbauprojekts stehen. Dafür gibt es bisher keine Anhaltspunkte. Die Häuser in dem unter Präsident Barack Obama gestarteten Programm Affirmatively Furthering Fair Housing (AFFH) werden oft von Schwarzen und Lateinamerikanern bewohnt.

Das Lincoln Project, eine Gruppe von Trump-Kritikern aus den Reihen der Republikanischen Partei, bezeichnete den Präsidenten als Reaktion auf seinen Tweet als einen "rassistischen alten Mann".

Biden greift Trump an: "Jammernder" Präsident

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden schlägt nach Angriffen von Amtsinhaber Trump zurück. "Jammern ist, was Donald Trump am besten kann", sagte Biden am Mittwoch in Wilmington (Delaware) bei seinem ersten gemeinsamen Auftritt mit der für den Vizepräsidentenposten ausgewählten Kandidatin Kamala Harris.

Er und Harris wollten nach der Wahl das "Schlamassel" beseitigen, das Trump in seiner Amtszeit in den USA und der Welt angerichtet habe, sagte Biden. Trump bezeichnet Biden stets "schläfriger Joe" und nannte Harris am Vortag eine "Schwindlerin".

Die US-Präsidentenwahl im November sei ein lebensverändernder Moment für Amerika, ein Wendepunkt, der den Weg des Landes auf Jahre bestimmen werde, betonte Biden. Harris sagte: "Alles, was uns wichtig ist (...), es steht alles auf dem Spiel." Sie fügte hinzu: "Amerika schreit nach Führung." Trump sei ein Präsident, der sich mehr um sich selbst als um die Menschen kümmere, die ihn gewählt hätten. "In nur 83 Tagen haben wir die Chance, eine bessere Zukunft für unser Land zu wählen."

Biden, der frühere Vize von Präsident Barack Obama (2009-17), pries erneut Harris. Sie sei smart und erfahren und bereit, vom ersten Tag an zu regieren.

Trump erwägt Ablösung von Verteidigungsminister Esper

Der US-Präsident erwägt einem Insider zufolge nach einem Wahlsieg in November Verteidigungsminister Mark Esper zu ersetzen. Trump habe darüber vertrauliche Gespräche mit Beratern geführt, sagte eine mit den Beratungen vertraute Person am Mittwoch. Die Beziehung zwischen beiden Männern sei nicht gut.

Ein Sprecher des Präsidialamts sagte, gegenwärtig habe man keine Personalentscheidungen zu verkünden. Eine Stellungnahme des Verteidigungsministeriums lag zunächst nicht vor. Trump und Esper haben sich uneins bei Themen wie dem Einsatz von Bundesbeamten gegen Demonstranten und die Verwendung von Südstaaten-Symbolen auf Stützpunkten gezeigt.

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