USA

Trump-Stratege Bannon will radikalen Rückbau des Staates

Stratege Stephen Bannon bei der CPAC in Maryland.
Trumps Chefstratege sieht System aus Steuern und Regulierungen als Hindernis für Wirtschaftswachstum.

US-Präsident Donald Trumps Chefstratege Stephen Bannon sieht im radikalen Rückbau des Staates eines der obersten Ziele der US-Regierung. Die beiden anderen Prioritäten seien der Komplex Einwanderung und nationale Sicherheit sowie der Bereich Handel. Ein Zurückschneiden des Staates aber sei Wichtigste.

Bannon trat am Donnerstag gemeinsam mit dem Stabschef des Weißen Hauses Reince Priebus auf der CPAC-Konferenz in Washington auf, einem Treffen konservativer Aktivisten. Bei dem bis Samstag dauernden Treffen wird am Freitag Trump sprechen.

Trump-Stratege Bannon will radikalen Rückbau des Staates
White House Chief Strategist Stephen Bannon (L), White House Chief of Staff Reince Priebus and American Conservative Union Chairman Matt Schapp speak at the Conservative Political Action Conference (CPAC) in National Harbor, Maryland, U.S., February 23, 2017. REUTERS/Joshua Roberts

"Dekonstruktion"

Bannon, der als Architekt der Trump'schen Politik gilt, meinte mit dem Begriff "Administrativer Staat" ein verschränktes System aus Steuern, Regulierungen und internationalen Abkommen. Seiner Ansicht nach hindert dies das Wachstum und verletzt die persönliche Souveränität.

Es war nicht klar, ob Bannon mit dem von ihm gewählten Begriff der "Dekonstruktion" letztlich die Zerstörung meint. Bannon sagte, die Kabinettsmitglieder seien alle aus einem bestimmten Grund ausgewählt worden: "Und das ist Dekonstruktion." Bannon beschreibt sich selbst als radikalen Denker mit einer nationalistischen Agenda.

Den Rückzug der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP bezeichnete Bannon als einen er entscheidendsten Momente in der modernen US-Geschichte.

Bannon und Priebus um Harmonie bemüht

Trump-Stratege Bannon will radikalen Rückbau des Staates
White House Chief Strategist Stephen Bannon (L) and White House Chief of Staff Reince Priebus speak at the Conservative Political Action Conference (CPAC) in National Harbor, Maryland, U.S., February 23, 2017. REUTERS/Joshua Roberts
Es war der erste öffentliche Auftritt Bannons nach Trumps Amtsantritt. Ihm und Priebus werden Machtkämpfe im Weißen Haus nachgesagt. Beide bemühten sich sehr um ein Bild der Geschlossenheit und der Harmonie.

Bannon wiederholte seine fundamentale Kritik an den Medien. Er nannte sie erneut "die Oppositionspartei". Er glaube nicht, dass sich die Arbeit der Medien verbessern werde. Sie werde sogar schlechter werden, sagte er, hätten die Medien doch als globalisierte Konzerne keinerlei Übereinstimmung mit der national ausgerichteten Wirtschaftspolitik Trumps, sondern stünden dieser unerbittlich entgegen.

Gefragt, was seiner Ansicht nach in der täglichen Berichterstattung über das Weiße Haus die größten Fehler seien, sagte Priebus: "Alles, was Sie lesen." Nachdem die Medien Trump erst im Wahlkampf attackiert hätten, würden sie nun "lächerliche" Geschichten liefern, dabei setze das Weiße Haus nur Trumps Agenda um.

"Es war alles in seinen Reden, das müsse alle irgendwann mal klarkriegen"

Trump wird nach Bannons und Priebus' Überzeugung sämtliche im Wahlkampf gemachten Versprechen umsetzen. "Es war alles in seinen Reden, das müsse alle irgendwann mal klarkriegen", sagte Bannon. So falsch wie die Medien über den Wahlkampf und über die Phase der Machtübergabe berichtet hätten, so falsch berichteten sie auch heute.

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