Trump soll "Fuck you"-Duterte gelobt haben

Laut Gesprächsprotokoll eines Telefonats Ende April. Philippinischer Präsident bittet Russland um Waffen.

US-Präsident Donald Trump hat den umstrittenen Anti-Drogen-Kampf des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte einem Bericht zufolge in den höchsten Tönen gepriesen. Duterte mache dabei einen "sagenhaften Job", heißt es in einem Gesprächsprotokoll eines Telefonats der Beiden von Ende April, aus dem die Washington Post (Dienstag) zitierte.

"Viele Länder haben das Problem, wir haben das Problem, aber was für einen großartigen Job machen Sie (...)", sagte Trump dem Transkript zufolge. Das Protokoll stammt den Angaben zufolge von der philippinischen Regierung.

Bei dem Telefonat hatte Trump Duterte auch nach Washington eingeladen. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte Duterte wegen des brutalen Vorgehens seiner Regierung gegen die Drogenszene des Landes mehrfach ermahnt. Dutertes Reaktion: Obama sei ein "Son of a Whore" ("ein Hurensohn"), Richtung EU schickte der philippinische Präsident ein einfaches "Fuck you". Seit Dutertes Amtsantritt im Juni 2016 wurden nach amtlichen Angaben mehr als 2.500 mutmaßliche Drogenkriminelle getötet. Menschenrechtler gehen von mehr als 7.000 Toten aus.

Duterte und Trump sprachen laut dem Bericht der Washington Post auch über Nordkorea. Trump bezeichnete den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un als "Verrückten mit Atomwaffen", wie die Zeitung weiter aus dem Protokoll zitierte. Man dürfe ihn nicht frei herumlaufen lassen. "Wir haben eine große Schlagkraft, mehr als er, 20 Mal - aber wir wollen sie nicht einsetzen", sagte Trump. Nur wenige Tage danach hatte er öffentlich bekundet, es wäre ihm eine Ehre, Kim zu treffen.

Duterte bittet Russland um Waffen

Aktuell weilt Duterte übrigens in Moskau, wo er den russischen Präsidenten Wladimir Putin bat, moderne Waffen zum Kampf gegen islamistische Rebellen zu liefern. Sein Land sei nicht für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gerüstet, sagte Duterte bei einem kurzen Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Dienstagabend in Moskau im Kreml.

Die Präsidenten zogen damit ihr eigentlich für Donnerstag geplantes Treffen vor. Wegen eines Angriffs des IS hatte Duterte am Dienstag das Kriegsrecht über die südliche Provinz Mindanao verhängt. Er verkürzte seinen Besuch in Russland und wollte noch in der Nacht zurück auf die Philippinen fliegen, ließ aber seine Delegation in Moskau. Die vorbereiteten Dokumente zum Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit sollten am Mittwoch von der Delegation unterzeichnet werden, sagte Putin.

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