Trump schlägt nach Gipfel mit Kim Jong-un Empörung entgegen

Trump schlägt nach Gipfel mit Kim Jong-un Empörung entgegen
Dass Trump Kim Jong-un im Fall Warmbier deckt, erhitzt in den USA die Gemüter – sein Verhältnis zu Pjöngjang sei "sehr gut".

"Die Gespräche waren produktiv und aufrichtig", berichtete das nordkoreanische Staatsfernsehen KCNA, der Austausch zwischen Diktator Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump habe zum gegenseitigen Vertrauen beigetragen.

Da der Sender die Stimme des Regimes ist, scheinen sowohl Nordkorea und die USA weiterhin gesprächsbereit zu sein – denn Trump schrieb am Freitag von „substanziellen Gesprächen“ und einem „sehr guten Verhältnis“ zu Nordkorea. Dennoch steht er wegen des frühzeitig geplatzten Gipfels unter Kritik.

 

Während Kim sich am Freitag mit dem vietnamesischen Präsidenten traf, schlägt Trump aus noch einem Grund eine Welle der Empörung entgegen: Seine Position zum Fall Otto Warmbier sorgt in den USA für Unverständnis. Der damals 21 Jahre alte Student war während einer Nordkorea-Reise Anfang 2016 wegen angeblichen Diebstahls eines Propagandaplakates zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden, fiel unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde später freigelassen.

Wenige Tage nach seinem Rücktransport in die USA im Juni 2017 starb er. Ein US-Gericht kam zum Schluss, dass Warmbier in Nordkorea gefoltert worden war, dort beharrt man darauf, dass ihn eine Lebensmittelvergiftung dahingerafft habe.

„Nehme ihn beim Wort“

Trump schenkte jedoch Kim Glauben: „Er sagt mir, dass er nichts darüber wusste, und ich nehme ihn beim Wort“, sagte er. „Anscheinend ist der Präsident der Einzige, der diese offensichtliche Lüge glaubt“, wetterte der demokratische Senator Mark Warner, und auch Warmbiers Eltern widersprachen Trump. Auch aus den republikanischen Reihen war Unmut zu vernehmen: „Ich sehe Nordkoreas Führer nicht als jemanden an, der ein Freund ist. Wir alle wissen, was mit Otto passiert ist, wir wissen, was dieses Land getan hat“, twitterte er.

Und noch ein Fall sorgte am Freitag für Furore – Trump soll seinem Schwiegersohn Jared Kushner entgegen der Bedenken seiner Berater Zugang zu streng vertraulichen Informationen verschafft haben. Trump persönlich habe im vergangenen Mai angeordnet, Kushner eine sogenannte Top-Secret-Freigabe zu erteilen, die ungehinderten Zugang zu geheimen Regierungsinformationen gewährt.

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