Trump: "Meine Rhetorik bringt Menschen zusammen"

Kritiker werfen dem US-Präsidenten vor, mit seiner Rhetorik den Rassismus im Land zu befeuern.

Nach dem rassistisch motivierten Massaker in El Paso hat US-Präsident Donald Trump Vorwürfe zurückgewiesen, seine Rhetorik trage zu Gewalt bei. Er glaube nicht, dass seine Worte dies täten, sagte Trump am Mittwoch auf Fragen von Journalisten.

"Ich denke, meine Rhetorik bringt Menschen zusammen. Unserem Land geht es unglaublich gut. China geht es nicht gut, wenn man sich die Handelssituation anschaut." Seine Kritiker versuchten, das Thema politisch auszuschlachten, fügte Trump hinzu. Er selbst wolle sich raushalten.

Kritiker werfen Trump rassistische Rhetorik vor

Ein Schütze hatte in El Paso am Samstag in einem Einkaufszentrum um sich gefeuert. Insgesamt kamen 22 Menschen ums Leben, darunter mehrere Mexikaner und auch ein Deutscher. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Hintergrund aus. Der Verdächtige habe vor allem Latinos und Mexikaner angreifen wollen, hieß es. Der mutmaßliche Täter - ein 21-jähriger Weißer - ergab sich der Polizei und ist in Gewahrsam.

Kritiker werfen Trump vor, mit seiner Rhetorik gegen Migranten und politische Gegner den Rassismus im Land zu befeuern. Trump hat die Eindämmung illegaler Einwanderung über die US-mexikanische Grenze zu einem Kernpunkt seiner Präsidentschaft gemacht.

"Will mental instabilen Menschen keine Waffen geben"

Zudem macht sich Trump für eine strengere Überprüfungen potenzieller Waffenkäufer stark. Dafür gebe es im Kongress auch auf beiden Seiten des politischen Spektrums große Unterstützung, sagte Trump. "Ich will mental instabilen Menschen keine Waffen geben, oder Menschen mit Wut und Hass, oder kranken Menschen."

Die Demokraten setzen sich seit langem für restriktivere Waffengesetze ein, die Republikaner und die mächtige Waffenlobby haben dies jedoch zumeist verhindert. Viele Demokraten fordern auch ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre, die in den USA immer wieder bei schrecklichen Gewalttaten zum Einsatz kommen. Im US-Kongress haben die Demokraten die Mehrheit.

Trump wollte El Paso am Mittwochabend deutscher Zeit besuchen. Zuvor wurde er in Dayton (Ohio) erwartet. Dort hatte ein Schütze in der Nacht zum Sonntag neun Menschen getötet.

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