Tierischer Wahlkampf: „Hunde gegen Romney"
Dass Mitt Romney nicht gut mit Menschen kann, zeigt sich im US-Präsidentschaftswahlkampf immer wieder. Der Multimillionär gilt als unnahbar und findet vor allem zu einfachen Bürgern kaum Kontakt. Und auch mit Tieren scheint der republikanische Favorit Probleme zu haben – sagt zumindest die Kampagne „Hunde gegen Romney“. Tausende Frauchen und Herrchen haben sich zusammengetan, um eine Kandidatur des „herzlosen Tierquälers“ zu verhindern. Sie verweisen auf einen Vorfall 1983, den Romney-Gegner vor Kurzem ausgegraben haben.
Romney war mit seiner Frau und seinen fünf Söhnen nach Kanada auf Urlaub gefahren. Auch Hund Seamus, ein 60 cm großer Irischer Setter, reiste mit – jedoch nicht im Auto, sondern auf dem Dach. In einer Kiste harrte das Tier stundenlang aus, bis es sich erleichterte und den Kombi verdreckte. Nach einem Stop, bei dem Romney Hund und Auto säuberte, ging es weiter. Auch wenn Romney beteuert, dass Seamus den Trip genossen habe, sind Tierfreunde empört. Mit Plakaten, Homepage und auf Facebook machen sie mobil.
„Tierliebhaber für Obama“
Tierfreunde gelten zwar nicht als wichtige Wählergruppe, werden aber doch umworben. Präsident Obamas Kampagne lancierte im Jänner die Wahlkampfgruppe „Tierliebhaber für Obama“, ebenfalls mit Facebook-Seite. Ehrenschutz hat „Bo Obama, First Dog“. Der Portugiesische Wasserhund lebt seit 2008 im Weißen Haus.
Wie die anderen zwei Präsidentschaftswerber, die Republikaner Santorum und Gingrich, zu Tieren stehen, ist nicht bekannt. Angriffsflächen bieten aber auch sie. Gingrich manövrierte sich durch Liebesaffären und kuriose Pläne wie eine Mondkolonie ins Abseits. Der ultra-religiöse Santorum strauchelte jüngst über die frühere Liaison seiner Frau mit einem Abtreibungsarzt. Er ist aber weiter Romneys schärfster Rivale.
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