Bayern: Möglicher Komplize verhaftet

Polizei in Paris nach den tödlichen Angriffen.
Montenegriner hatte Kalaschnikows und TNT bei sich – Ziel soll Paris gewesen sein.

Noch schweigt der Mann, die Behörden gehen aber von einem Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris aus: Vergangenen Donnerstag hat die bayerische Polizei nahe Rosenheim einen 51-jährige Montenegriner festgenommen, der ein Waffenarsenal bei sich im Auto hatte. Unter anderem fanden die Fahnder acht Kalaschnikow-Gewehre, zwei Handgranaten und einige Kilogramm TNT-Sprengstoff bei ihm. Die Behörden verhinderten damit womöglich noch Schlimmeres – denn das Navigationsgerät des Mannes hatte "eine Adresse in Paris", so Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Samstag.

Geplante Festnahme

Die Ergreifung des Montenegriners war kein Zufall. "Wir hatten Hinweise der Nachrichtendienste", sagte Rainer Wendt von der deutschen Polizeigewerkschaft gegenüber N24 – polizeibekannt war der Mann jedoch zuvor nicht gewesen. Möglicherweise war er vor seiner Festnahme auch in Österreich unterwegs; er könnte auf jener Route gefahren sein, die laut Sicherheitskreisen auch vermehrt von IS-Anhängern genutzt wird – wie die Welt berichtet, nutzen Anhänger des Terrorregimes die Schleuserroute über die Balkanstaaten, um nach Europa zu gelangen; auch das Innenministerium schließt dies es Vorgehen nicht aus.

Am Balkan, vor allem in Bosnien, gibt sich laut Experten eine relativ große Gruppe an IS-Kämpfern, die sich ganz offen zeigt. Etwa 330 Menschen aus Bosnien sollen zudem laut dem Londoner King’s College in den Dschihad nach Syrien und in den Irak gezogen sein – von ihnen gehe die größte Gefahr aus, Anschläge auch in Europa zu verüben. Die meisten "Foreign fighters" aber stammen aus Frankreich, so das International Centre for Counter-Terrorism in den Haag: Man schätzt ihre Zahl auf etwa 1200, aus Großbritannien und Deutschland sollen es etwa 600 Menschen in den Dschihad gezogen sein.

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