Syrien: WikiLeaks fängt 2 Millionen Mails ab
Mehr als zwei Millionen E-Mails von syrischen Politikern, Ministerien und Firmen – all dies halten Julian Assange und seine WikiLeaks-Mannschaft nun in Händen. Die Mails, die aus aus dem Zeitraum von August 2006 bis März 2012 stammen, werden derzeit in einer Pressekonferenz präsentiert. In einer zuvor ausgeschickten Mitteilung – die Pressekonferenz hätte per Livestream übertragen werden sollen, der WikiLeaks-Server war allerdings zu diesem Zeitpunkt offenbar aus Überlastung down – meldete sich auch Julian Assange zu Wort.
Die "außergewöhnliche Datensammlung" stamme von 680 syrischen Institutionen und Domains – darunter die Ministerien für Präsidentschafts-Angelegenheiten, Äußeres, Finanzen, Information, Transport und Kultur. Binnen der kommenden zwei Monate werden die Daten ausgewertet und via WikiLeaks und über diverse Medien – wie etwa die ARD in Deutschland – publiziert.
Peinliche Innensicht
"Das Material ist peinlich für Syrien – aber genauso für die Gegner Syriens", so Assange. Die Daten würden helfen, Interessenslagen der einzelnen Akteure zu verstehen; man könne durch sie auch das Innenleben der syrischen Regierung besser verstehen. Auch wie syrische und westliche Firmen interagierten, würde dadurch gut sichtbar.
Die Mails enthalten teils intime Korrespondenzen von höchsten Baath-Partei-Mitgliedern – auch Finanztransfers von syrischen Ministerien in Richtung anderer Nationen seien darunter, so WikiLeaks.
Auch ein paar Zahlenspiele hat man angefügt: Es handle sich um 2,434,899 Mail von 680 Domains; 678,752 verschiedene Mailadressen wurden registriert. 400.000 Mails seien in Arabisch verfasst, 68.000 in Russisch.
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