Syrien meldete erste Infektion mit dem Coronavirus

Desinfektionsarbeiten in Syrien
Die WHO zeigt sich besorgt wegen des fragilen Gesundheitssystems des Landes.

Das Bürgerkriegsland Syrien hat seinen ersten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Die Infektion sei bei einem aus dem Ausland eingereisten Menschen festgestellt worden, sagte der syrische Gesundheitsminister Nisar Yasidschi am Sonntag im Staatsfernsehen. Die notwendigen Schritte für seine Behandlung seien eingeleitet worden.

Im Kampf gegen die Pandemie kündigte der Minister an, dass der gesamte private und öffentliche Verkehr in syrischen Städten ausgesetzt werde. Ab Dienstag dürften auch die Verbindungsstraßen zwischen den einzelnen Provinzen des Landes nicht mehr genutzt werden.

Vergangene Woche hatte Syrien bereits die Schließung seiner Schulen und Universitäten bis 2. April sowie die Absage kultureller und sportlicher Veranstaltungen beschlossen. Die für den 13. April geplante Parlamentswahl wurde auf den 20. Mai verschoben.

In Syrien herrscht seit neun Jahren Bürgerkrieg. Millionen Menschen flohen vor den Kämpfen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, das "fragile Gesundheitssystem" in Syrien sei wahrscheinlich nicht in der Lage, mit dem neuartigen Coronavirus fertig zu werden.

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