Syrien: Lawrow fordert Untersuchung von Hilfskonvoi-Angriff
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat im Syrien-Konflikt vor der UNO-Vollversammlung erneut eine "unparteiische und unvoreingenommene" Untersuchung des Angriffs auf einen UN-Hilfskonvoi mit mindestens 21 Toten gefordert. Auch ein US-Luftangriff einige Tage zuvor, bei dem syrische Soldaten getötet worden waren, müsse auf diese Art und Weise untersucht werden, so Lawrow am Freitag in New York.
Die USA machen Russland für den Angriff auf den Hilfskonvoi verantwortlich, Russland hatte das zunächst zurückgewiesen. Am Donnerstag waren die internationalen Bemühungen um eine Rückkehr zum ausgehandelten Waffenstillstand für Syrien zunächst ohne Erfolg geblieben.
"Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Lektionen lernen"
Es sei "essenziell", dass die zwischen den USA und Russland in Bezug auf Syrien getroffenen Übereinkünfte nicht gesprengt würden, sagte Lawrow. "Aber es gibt ziemlich viele Menschen, die diese Übereinkünfte gerne sabotieren würden." Es gebe aber keine Alternative dazu. "Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Lektionen lernen und ein Abrutschen zur Katastrophe in Syrien verhindern."
Am Rande eines Treffens des Nahost-Quartetts sprach Lawrow zuvor erneut mit seinem US-Amtskollegen John Kerry über Syrien. Es habe eine "konstruktive Diskussion" gegeben, sagte ein ranghoher US-Regierungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur. "Es war aber kein formelles Treffen und wir haben keine Vorschläge herausgelesen", hieß es nach der Begegnung in New York.
"Vorsichtige Basis für einigen Optimismus"
Im Konflikt mit der Ukraine sah Lawrow indes bei seiner Rede vor der Generalversammlung eine "vorsichtige Basis für einigen Optimismus". Die jüngsten politischen Gespräche und Treffen hätten ihm dieses Gefühl vermittelt. Allerdings sei es offensichtlich, dass einige den Konflikt für egoistische geopolitische Ziele nutzen wollten. Er hoffe aber weiter auf eine Umsetzung des Abkommens von Minsk, sagte der russische Außenminister.
Kommentare