Syrien: Dutzende Tote trotz Sanktionen
Mit mehr als 50 Toten am Wochenende hält die Gewalt in
Syrien unvermindert an. Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen am Samstag mindestens 35 Menschen ums Leben, darunter 23 Zivilisten. Am Sonntag gab es - je nach Quelle - landesweit mindestens 15 bis hin zu 36 Todesopfer.
In der Provinz Damaskus-Land wurden nach Angaben von Aktivisten Dutzende mutmaßlicher Regimegegner festgenommen. Gleichzeitig seien Heckenschützen in mehreren Dörfern postiert worden, hieß es. In der Stadt Latakia seien neun Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren aus ihren Häusern verschleppt worden. In Homs und einigen anderen Hochburgen der Protestbewegung kämpfen inzwischen Deserteure in Guerilla-Taktik gegen die Regierungstruppen.
Regime-Anhänger protestieren gegen Sanktionen
Die Arabische Liga verhängte am Sonntag wegen der brutalen Niederschlagung der Protestbewegung in Syrien
Sanktionen gegen die Führung in Damaskus. Die Außenminister der Liga beschlossen in Kairo, die Handelsbeziehungen mit Syrien auf Eis zu legen, Flüge auszusetzen, Konten der syrischen Führung einzufrieren und Politiker mit Einreiseverboten zu belegen. Zudem sollen Geschäfte mit der Zentralbank in Damaskus abgebrochen und Investitionen gestoppt werden. Es sind die umfassendsten Sanktionen, die von der Liga jemals gegen eines ihrer Mitglieder verhängt wurden. Von dem Stopp der Handelsgeschäfte mit der syrischen Regierung sind nur Lebensmittel ausgenommen.
In der syrischen Hauptstadt Damaskus gingen am Montag Zehntausende Regierungsanhänger auf die Straße, um gegen die Sanktionen zu protestieren. Im Zentrum der Hauptstadt feierten sie Staatschef Bashar al-Assad mit syrischen Fahnen und patriotischen Liedern, wie eine Korrespondentin berichtete. Ein Regierungsbeamter in Damaskus sagte am Montag: "Diese Sanktionen werden das syrische Volk treffen und nicht das Regime."
Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) begrüßte die Sanktionen. Die Beschlüsse seien "ein klares Signal an die syrische Regierung, dass die Unterdrückung und Gewalt von Syriens Nachbarn nicht länger toleriert wird".
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