"Das waren keine Kellerwerkstätten"

Verteidigungsminister Klug mit Heimkehrer Peter Glittenberg (r.)
C-Waffen: Heimkehr des österreichischen Logistikers der Mission zur Vernichtung des Arsenals.

Für Peter Glittenberg ist der Einsatz vorbei, die Mission erfüllt. Das vergangene halbe Jahr hatte der gebürtige Salzburger in Den Haag und zuletzt in Damaskus verbracht – als Cheflogistiker der internationalen Mission zur Zerstörung des syrischen Chemiewaffenarsenals. Als solcher war er zuständig für die logistische Abwicklung der gesamten Mission, von der Bereitstellung technischen Geräts bis zur die Versiegelung von Chemietanks, deren Transport sowie deren Verfrachtung auf Schiffe. Vor wenigen Tagen kehrte er nach Wien zurück.

Am Dienstag sprach ihm Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) vor Journalisten seinen Dank aus. Peter Glittenberg habe einen „konkreten und essenziellen Beitrag“ zur Bewältigung der Mission geleistet. Eine Mission, die der Minister als „Beitrag zum Schutz Österreichs und Europas“ nennt.

Ganz beendet ist der Einsatz der Organisation zum Verbot chemischer Waffen (OPCW) sowie der UNO jedoch noch nicht, wie Hauptmann Glittenberg sagt. Eines ist jedoch geschafft: Alle chemischen Stoffe zur Herstellung von Kampfgasen wie Sarin oder Senfgas wurden aus allen Lager- und Produktionsstätten außer Landes geschafft, alle technischen Einrichtungen zur Produktion und Lagerung der Kampfstoffe ebenso wie alle Trägersysteme wurden unbrauchbar gemacht. Dabei geht es um industrielle Ausmaße, wie Glittenberg sagt: „Das waren keine Kellerwerkstätten.“

Mitten im Bürgerkrieg

1300 Tonnen teils hochgiftiger Chemikalien wurden aus 12 Lagerstätten (vor allem im Großraum Damaskus sowie um Homs) zur derzeit laufenden Vernichtung auf hoher See zum Mittelmeerhafen Latakia gebracht – und das inmitten des tobenden Bürgerkrieges. In der letzten Phase der Mission geht es jetzt um die Zerstörung der Produktionshallen und Bunker. Ein Thema, bei dem noch verhandelt werde, wie Glittenberg sagt.

Nach einem Jahr hat die OPCW-UN-Mission damit den prekärsten Teil ihres Auftrages erfüllt. Ins Leben gerufen worden war sie, nachdem am 21. August 2013 in einem Vorort von Damaskus Sarin eingesetzt worden war. Einschlagswinkel der Trägerraketen legten einen Abschuss aus einem Gebiet nahe, das von der Armee gehalten wird. Unter schwerem internationalem Druck stimmte die syrische Führung unter Machthaber Baschar al Assad in der Folge einer Vernichtung des syrischen C-Waffen-Arsenals unter internationaler Aufsicht zu und legte der internationalen Gemeinschaft eine Bestandsliste vor. „Was auf dieser Liste stand, wurde vernichtet“, so Glittenberg.

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