Assad: Vernichtung der C-Waffen dauert ein Jahr

Interview: Der Präsident nennt Sarin-Einsatz ein „Verbrechen“ und beschuldigt die Rebellen.

Knapp vor Ablauf einer Frist – spätestens am Samstag muss Syrien detaillierte Angaben über seine C-Waffen-Bestände an die UNO übergeben – hat sich Bashar al-Assad zu diesem Thema geäußert. In einem Interview mit dem US-TV-Sender Fox News sprach Syriens Präsident über Kosten und Zeitplan einer Aktion zur Vernichtung solcher Waffen.

In dem rund einstündigen Interview zeigte sich Assad bereit, den zwischen den USA und Russland ausgehandelten Plan zu befolgen. Dieser sieht vor, dass Syriens Führung der UNO die Auflistung seiner C-Waffenbestände vorlegt. In der Folge sollen Experten der UNO diese Bestände inspizieren und schließlich zur Vernichtung außer Landes bringen. Assad: „Wenn wir als Syrien einer Vereinbarung beitreten, dann halten wir uns immer an solche Vereinbarungen.“ Aber: „Es ist eine sehr komplizierte Operation.“ Eine, so Assad, die rund ein Jahr dauern und zudem sehr viel Geld kosten werde.

Er spricht von rund einer Milliarde Dollar, die das Vorhaben kosten werde. Sollte Washington bereit sein, „das Geld zu bezahlen“, so sei er damit einverstanden, dass die USA die syrischen Chemiewaffen außer Landes brächten, so Assad, der zugleich auf einem beharrte: Dass seine Führung mit dem Sarin-Angriff vom 21. August in Damaskus nichts zu tun habe. Ein solcher Angriff sei ein Verbrechen. Und: „Jeder kann Sarin herstellen.“

Nach dem Schlagabtausch zwischen Russland und den Westmächten im UN-Sicherheitsrat über den Bericht der UNO-Experten setzte sich nun die UNO zur wehr: Ein Sprecher nannte den Bericht, den Russland als einseitig kritisiert hatte, „völlig objektiv“. Die Erkenntnisse aus dem Papier seien „unstrittig“. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon drängte zugleich auf eine baldige Fortsetzung der Mission, um drei weitere angebliche C-Waffen-Einsätze zu untersuchen.

Ungeachtet all dessen geht das Töten in Syrien weiter – während zugleich auch Kämpfe zwischen der Freien Syrischen Armee (FSA), dem Dachverband einer Reihe an Rebellengruppen, und Islamisten eskalieren. Letztere, die El-Kaida-nahe Gruppe Islamischer Staat des Irak und der Levante, nahm nach schweren Kämpfen mit der FSA die nahe der türkischen Grenze gelegene Stadt Asis ein. Es war die bisher schwerwiegendste Eskalation zwischen unterschiedlichen Fraktionen im Lager der Assad-Gegner.

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