Zerwürfnis zwischen Trump und Musk: Bezos könnte profitieren

Jeff Bezos, Amazon-Gründer und Chef des Raumfahrtunternehmens Blue Origin
Zusammenfassung
- Jeff Bezos und Blue Origin suchen mehr Regierungsaufträge und nutzten die Fehde zwischen Trump und Musk dafür.
- Blue Origin hofft, durch Gespräche zwischen Bezos und Trump von der Marktstellung von SpaceX profitieren zu können.
- SpaceX beherrscht den Markt mit kostengünstigen Raketenstarts und ist ein kritischer Lieferant des Pentagons.
Die Fehde zwischen US-Präsident Donald Trump und Tesla-Chef Elon Musk ruft einem Medienbericht zufolge Amazon-Gründer Jeff Bezos auf den Plan.
Der Gründer des Raumfahrtunternehmens Blue Origin habe in diesem Monat mindestens zweimal mit Trump gesprochen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Regierungsaufträge
Der Chef von Blue Origin, Dave Limp, sei zudem im Weißen Haus erschienen. Dort habe er sich mit Trumps Stabschef getroffen.
Zumindest in einigen der Gespräche mit dem Präsidenten und dessen Stab hätten Bezos und andere Blue Origin-Führungskräfte für mehr Regierungsaufträge geworben, hieß es. Blue Origin konkurriert mit SpaceX, dem Raumfahrtunternehmen von Musk.
Dieser hatte sich Trump überworfen und etwa dessen geplantes Steuergesetz als "widerliche Abscheulichkeit" bezeichnet. Der US-Präsident erklärte seine Beziehung zu Musk daraufhin für beendet. Der als reichster Mann der Welt geltende Musk hat inzwischen einige kritische Beiträge auf Internet-Plattformen gelöscht - darunter einen, in dem er sich für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump aussprach.
Der Tesla-Chef hat dessen Präsidentschaftswahlkampf 2024 finanziell unterstützt. Er gab dafür etwa 300 Millionen Dollar aus und trug dazu bei, dass die Republikaner die Mehrheit der Sitze im Repräsentantenhaus behalten und die Mehrheit im Senat zurückgewinnen konnten.
Musks Raumfahrtunternehmen hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu dem dominierenden Raketenstartanbieter entwickelt. Seine wiederverwendbaren Falcon 9-Raketen senkten die Kosten enorm, die Konkurrenten können damit bisher nicht mithalten. Die Marktdominanz von SpaceX machte das Unternehmen zu einem wichtigen Lieferanten für das Pentagon, das auch bei der satellitengestützten militärischen Aufklärung zunehmend auf SpaceX angewiesen ist.
SpaceX, Blue Origin und United Launch Alliance (ULA) hatten erste im April Verträge über Raketenstarts der US Space Force im Wert von insgesamt 13,5 Milliarden Dollar bis 2029 erhalten.
Kommentare