Stefanovic: Nicht mehr als 500 Flüchtlinge täglich

Auch ein Militäreinsatz an den Grenzen sei laut serbischen Innenminister möglich.

Der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic hat am Freitag neue Einreiseregeln für Flüchtlinge und die Einführung von Tagesquoten angekündigt. Serbien sei am Donnerstagabend von der kroatischen Polizei offiziell informiert worden, dass Slowenien und Kroatien nicht mehr als 500 Flüchtlinge täglich einreisen lassen würden.

Militäreinsatz im Notfall

Auch einen möglichen Militäreinsatz an den Grenzen schloss Stefanovic nicht aus. Dazu solle es aber nur im Notfall kommen. Dies sei derzeit noch nicht der Fall. "Wenn wir eine Steigerung der Flüchtlingszahl in Griechenland sehen, können wir nicht auf den Augenblick warten, wenn Flüchtlinge eventuell die griechisch-mazedonische Grenze durchbrechen und Tausende nach Serbien einströmen", erläuterte der Minister.

Derzeit würden sich 2.000 Asylsuchende in Serbien befinden, nur 38 hätten um Asyl angesucht, erklärte Stefanovic gegenüber dem TV-Sender Pink.

Überfülltes Aufnahmezentrum

Im südserbischen Presevo gab es in den frühen Stunden laut dem staatlichen TV-Sender RTS keine Neuankömmlinge. Das Aufnahmezentrum im nordmazedonischen Tabanovci ist hingegen schon seit Tagen überfüllt. Dort harren weiterhin mehr als 800 afghanische Flüchtlinge aus, die die Weiterreise nicht fortsetzen können.

Aus dem westserbischen Sid waren am Donnerstagabend etwa 540 Flüchtlinge nach Kroatien weitergereist, 110 Personen wurde die Einreise laut serbischen Medienberichten von kroatischen Behörden verweigert. Medienberichten zufolge stammen diese Personen nicht aus den direkt kriegsbedrohten Regionen Syriens und des Irak.

Die Polizeidirektoren der Staaten auf der Balkanroute - Österreich und Griechenland eingeschlossen - sollen am heutigen Freitag in Belgrad zusammentreffen, um die jüngsten Entwicklungen zu besprechen.

Kommentare