Spionage-Vorwurf: Iran verurteilt Austro-Iraner zu zehn Jahren Haft

Spionage-Vorwurf: Iran verurteilt Austro-Iraner zu zehn Jahren Haft
Massud Mossaheb soll als Generalsekretär der österreichisch-iranischen Gesellschaft spioniert haben, behauptet die iranische Seite.

Im Iran ist der iranisch-österreichische Doppelstaatsbürger Massud (Massoud) Mossaheb wegen des Vorwurfs der Spionage für Deutschland zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der Beschuldigte habe außerdem für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert, sagte Justizsprecher Gholamhossein Esmaili am Dienstag im iranischen Staatsfernsehen.

Mossaheb soll als Generalsekretär der österreichisch-iranischen Gesellschaft spioniert haben, wie Esmaili weiter sagte. Mossaheb, der in Österreich studiert hatte, war im Jänner des Vorjahres im Rahmen einer Reise mit einer Delegation des medizinischen Projekts MedAustron im Iran festgenommen worden.

Diplomatische Interventionen erfolglos

Versuche der österreichischen Diplomatie, sich für Mossaheb einzusetzen, hatten keine Erfolge erbracht. Nicht zuletzt deswegen, weil der Iran die Zurücklegung der iranischen Staatsbürgerschaft nicht akzeptiert und den 73-Jährigen Mossaheb demgemäß rein als iranischen Staatsbürger betrachtet und nicht auch als Österreicher.

Ein weiterer Mann wurde nach Angaben des iranischen Justizsprechers vom Dienstag wegen Spionage für die britischen Geheimdienste von einem Gericht ebenfalls zu zehn Jahren Haft verurteilt. Auch den Namen des zweiten Mannes nannte der Justizsprecher und gab ihn mit Schahram S. an. Insgesamt hat der Iran nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten fünf seiner Landsleute wegen Spionage festgenommen.

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