Passagierflieger abgeschossen: Iran will keinen Schadenersatz zahlen

Iran weist Spekulationen über Flugzeug-Abschuss zurück
176 Menschen kamen bei dem irrtümlichen Abschuss einer ukrainischen Boeing-Maschine Anfang Jänner ums Leben.

Nach dem Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine mit 176 Toten hat der Chef der iranischen Versicherungsorganisation eine Schadenersatzzahlung abgelehnt. "Diese Maschine ist von ukrainischen und europäischen Firmen versichert und daher müssen die auch die Schadenersatzzahlung übernehmen", sagte Gholam-Resa Soleimani am Montag.

Iranische Versicherungsfirmen hätten mit der Sache nichts zu tun, so Soleimani nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

"Menschlicher Fehler"

Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Jänner irrtümlich kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Menschen an Bord wurden getötet. Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu, was zu wütenden Protesten im Lande führte. Unter den toten Passagieren waren Kanadier, Ukrainer, Afghanen, Briten, Schweden und Iraner mit Aufenthaltsrecht in Schweden. Die iranische Luftfahrtbehörde hat Mitte Juli in ihrem Abschlussbericht von einem "menschlichen Fehler" gesprochen.

Das iranische Außenministerium hatte sich im Juli grundsätzlich zu einer Schadenersatzzahlung an die Ukraine bereit erklärt. Das Ministerium räumte jedoch ein, dass es diverse technische und juristische Aspekte in dem Fall gebe, die noch untersucht und besprochen werden müssten. Die Flugschreiber hatte der Iran Frankreich zum Auslesen übergeben und die französische Luftsicherheitsbehörde BEA haben im Juli mit der Auswertung begonnen.

Kommentare