Ankara wirft Athen Militarisierung von Inseln vor

FILE PHOTO: Trains collide near Larissa
Nach Berichten eines türkischen TV-Senders will Griechenland neu gekaufte US-Amphibienfahrzeugen auf seine Ägäis-Inseln bringen.

Nach einem kurzen Tauwetter angesichts der Erdbebenkatastrophe in der Türkei kühlen sich die Beziehungen zwischen Ankara und Athen offenbar wieder ab. Nach dem Erdbeben sprachen Mitsotakis und Erdogan kurze Zeit wieder miteinander.

Türkischen Medienberichten zufolge will Griechenland militärische Amphibienfahrzeuge auf Inseln in der Ägäis bringen, "die eigentlich demilitarisiert werden sollten". Griechenland verletze mit diesem Schritt bereits geschlossene Verträge, meldete jüngst der türkische Fernsehsender "Haber Global TV". Schon 2022 warf Erdogan Griechenland vor, die Demilitarisierung der Ägäisinseln zu missachten.

Der Sender berief sich auf Berichte, dass der US-Kongress der Lieferung der Fahrzeuge an Athen zugestimmt hatte. "Die Regierung in Athen scheint entschlossen zu sein, die Panzer trotz gegenteiliger Vereinbarungen in der Ägäis einzusetzen", hieß es. Athen reagierte vorerst nicht auf die Vorwürfe.

Griechische Regierung im Wahlkampfmodus

Die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis befindet sich indes bereits im Wahlkampfmodus. In Umfragen für die Parlamentswahlen am 9. April liegt Mitsotakis' konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) zwar weiter voran, nach dem verheerenden Zugsunglück mit 57 Toten schmolz der Vorsprung aber auf 2,5 Prozentpunkte dahin.

Aktuellen Erhebungen zufolge kann die ND mit rund 28,5 Prozent der Stimmen rechnen, während das Linksbündnis SYRIZA derzeit auf 25 Prozent kommen würde. Für das Bahnunglück machten 41 Prozent der Befragten die gegenwärtige Mitsotakis-Regierung verantwortlich, 43 Prozent sahen jedoch auch alle Vorgänger-Kabinette - also unter anderen auch jenes von SYRIZA (2015 bis 2019) - in der Schuld.

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