Spanien ist erstes EU-Land mit über einer Million Corona-Fälle

Jede Fahne symbolisiert ein spanisches Corona-Todesopfer
Weltweit haben nur die USA, Indien, Brasilien, Russland und Argentinien noch mehr Infizierte gemeldet.

Spanien hat am Mittwoch die Marke von einer Million Corona-Infektionen durchbrochen. Seit dem Beginn der Pandemie seien 1.005.295 Menschen in dem Land mit 47 Millionen Einwohnern positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Das waren 16.973 mehr als am Vortag, ein neuer Tagesrekord.

Die Zahl von mehr als einer Million Infektionen ist der höchste Wert aller westeuropäischen Länder und weltweit Platz sechs. Nur die USA, Indien, Brasilien, Russland und Argentinien haben noch mehr Infizierte gemeldet. Die Zahl der mit Corona gestorbenen Menschen sei seit dem Vortag um 156 auf nun 34.366 gestiegen.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde mit gut 178 angegeben.

Unterdessen wurden immer mehr Gemeinden, Städte und ganze Regionen mehr oder weniger abgeschottet oder haben dies für die nächsten Tage angekündigt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Davon seien 7,6 Millionen Menschen betroffen, berichtete das staatliche Fernsehen RTVE.

Die Regionalregierungen von Navarra und der Weinregion La Rioja im Norden des Landes ordneten sogar eine weitgehende Absperrung des gesamten Gebietes für zwei Wochen an. In ganz Spanien gebe es insgesamt fast 2.000 Kommunen mit mehr als 16 Millionen Einwohnern, in denen nach einem Überblick von RTVE Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet wurden.

In der Hauptstadt Madrid mit immer noch hohen Corona-Zahlen und umliegenden Städten endet hingegen am Freitag die von der Zentralregierung gegen den Willen der Regionalregierung angeordnete zweiwöchige Abriegelung. Die Stadt erwägt danach die Abriegelung einzelner besonders betroffener Stadtgebiete sowie eine nächtliche Ausgangssperre. Diese Möglichkeit wurde auch für ganz Spanien diskutiert. Allerdings müsste das Parlament dafür der Ausrufung des Notstandes zustimmen, was als unwahrscheinlich galt.

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