Auch Slowakei erwägt neuerlichen Lockdown
Der slowakische Regierungschef Igor Matovic schließt nach einem Rekordzuwachs von 2202 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen Lockdown für sein Land nicht mehr aus. Um einen ähnlich raschen Zuwachs der Fallzahlen wie im Nachbarland Tschechien zu verhindern, helfe womöglich nur mehr, "das ganze Land abzuriegeln".
Eine Entscheidung darüber solle der für Donnerstag einberufene nationale Corona-Krisenstab treffen.
Massentests als "letzte Chance"
Ein Erfolg der von der Regierung geplanten Massentests aller über zehn Jahre alten Bewohner sei womöglich die letzte Chance, "dem tschechischen Szenario auszuweichen", erklärte der Gründer der populistisch-konservativen Wahlplattform Gewöhnliche Leute OLANO weiter. Parlamentspräsident Boris Kollar von der zweitstärksten Regierungspartei Wir sind eine Familie zeigte sich pessimistischer. Möglicherweise sei es bereits zu spät, einen Lockdown zu verhindern.
Die Gesundheitsbehörden des 5,4-Millionen-Einwohner-Landes gaben die Gesamtzahl der Corona-Infizierten seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr am Mittwoch mit 33.602 Fällen an. Die Zahl der Corona-Toten wird auf 98 beziffert - allerdings zählt die Slowakei dabei nur Verstorbene, bei denen eine andere Todesursache ausgeschlossen wurde.
Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der Slowakei binnen 14 Tagen bei 322,7 - der EU-Spitzenwert dazu lag am Mittwoch in Tschechien bei 975,8.
Kommentare