Somalia: Rund 150 Tote bei Extremisten-Angriff

AMISOM-Peacekeeper (hier aus Burundi) in Somalia.
Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz verübten Anschlag auf Militärstützpunkt. Unzählige Tote auf beiden Seiten.

Bei einer Attacke der radikal-islamischen Miliz Al-Shabaab auf einen Stützpunkt der Friedenstruppe der Afrikanischen Union AMISOM am Donnerstag in Somalia haben die Soldaten nach eigenen Angaben 110 Al-Shabaab-Kämpfer getötet. Zuvor teilten die Extremisten mit, ihrerseits Dutzende AMISOM-Soldaten getötet zu haben.

AMISOM-Sprecher Joe Kibet bezeichnete dies als "Lüge". Nach Kibets Angaben wurde auch eine große Anzahl von Waffen bei den Extremisten sichergestellt.

Die Extremisten hatten zunächst erklärt, 43 Soldaten der Truppen der Afrikanischen Union (AU) getötet zu haben, ein Militärsprecher der Al-Shabaab korrigierte diese Zahl aber dann auf 60. Zudem seien 16 eigene Kämpfer bei dem Anschlag auf den Stützpunkt nahe der Stadt Haglan, nördlich der Hauptstadt Mogadischu, getötet worden.

Auf Explosion folgten Schusswechsel in Haglan

Einwohner der zentralsomalischen Stadt Haglan, in der sich der Stützpunkt befindet, sprachen von einer riesigen Explosion. Danach seien heftige Schusswechsel zu hören gewesen.

Al-Shabaab will Gottesstaat errichten

Die Al-Shabaab will seit Jahren einen sogenannten Gottesstaat in dem Land errichten. Die Terrorgruppe hat nach Schätzungen 7.000 bis 9.000 Mitglieder. Zwar vertrieben Regierungstruppen und AU-Soldaten die Extremisten 2011 aus Mogadischu, Al-Shabaab beherrscht aber noch weite Teile Mittel- und Südsomalias. Die Miliz hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und kooperiert mit der Terrorsekte Boko Haram in Nigeria.

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