Sieben Caritas-Mitarbeiter in Myanmar verhaftet

Mitglieder einer Widerstands-Miliz gegen die Militärjunta
Die Caritas leistete humanitäre Hilfe für Vertriebene, die in Kirchen Zuflucht suchen. Das Militär beschoss die Gotteshäuser.

Das Militär in Myanmar hat im christlich geprägten Unionsstaat Kayah sieben Mitarbeiter der Caritas festgenommen. „Wir haben humanitäre Hilfe für Binnenvertriebene geleistet, die dringend Nahrung, Unterkunft und Medikamente benötigen“, sagte ein namentlich nicht genannter Sprecher der Caritas der Diözese Loikaw laut Kathpress am Mittwoch dem asiatischen Pressedienst „Ucanews“. Die Kirche bemühe sich um die Freilassung der Mitarbeiter.


Die Verhaftung ereignete sich eine Woche nach dem Artilleriebeschuss einer Kirche in der Diözese Loikaw. Von den 355.000 Einwohnern Kayahs sind rund 46 Prozent Christen, 90.000 von ihnen gehören der römisch-katholischen Kirche an. Trotz der am Montag von der Junta verkündeten Amnestie für tausende Regimegegner gehen die Verhaftungen nach Angaben der UN und von Menschenrechtsorganisationen unvermindert weiter.


Kayah im Osten des buddhistisch geprägten Myanmar ist einer der regionalen Schwerpunkte des Bürgerkriegs seitdem sich das Militärregime im Februar an die Macht geputscht hat. Etwa ein Dutzend Gemeinden der Diözese Loikaw sind von den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Armee und Widerstands-Milizen betroffen.

Kirchen beschossen

In den vergangenen Monaten beschoss die Armee immer wieder Kirchen, in denen Menschen Zuflucht vor der Gewalt gesucht hatten. Mehr als 100.000 Menschen wurden durch die Kämpfe zu Binnenvertriebenen. Laut „Ucanews“ leistet die Caritas humanitäre Hilfe für rund 70.000 Vertriebene. Weitere regionale Schwerpunkte des Bürgerkriegs sind die ebenfalls überwiegend christlichen Unionsstaaten Kachin und Chin.

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